Turbulente Zeiten: Berliner AK hofft noch auf den sportlichen Höhenflug in dieser Saison

Der Berliner AK – hier Maurice Trapp (rot-weiß) beim 3:2-Erfolg gegen Union Fürstenwalde – ist alles andere als optimal in die neue Saison der Regionalliga gestartet. | Foto: Michael Nittel
  • Der Berliner AK – hier Maurice Trapp (rot-weiß) beim 3:2-Erfolg gegen Union Fürstenwalde – ist alles andere als optimal in die neue Saison der Regionalliga gestartet.
  • Foto: Michael Nittel
  • hochgeladen von Michael Nittel

Moabit. Die neue Fußballsaison ist gerade einmal acht Wochen alt. Und schon hat der Berliner AK zahlreiche Schlagzeilen produziert. Nur eines hat bis dato noch nicht geklappt: Das Team konnte bislang noch nicht an den sportlichen Höhenflug der Vorsaison anknüpfen.

Zur Erinnerung: Nur zwei Tore hatten dem BAK in der zurückliegenden Spielzeit in der Fußball-Regionalliga gefehlt, um mit dem Aufstieg in die 3. Liga den größten Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt zu machen. Der FSV Zwickau stieg auf, – der BAK schaute in die Röhre. Und wer nun dachte, der BAK setze auf Kontinuität, um in dieser Saison einen neuen Anlauf zu nehmen, irrt: Zahlreiche Spieler, darunter die Leistungsträger Corbin Ong, Christian Skoda, Zafer Yelen und Ömer Akyörük, verließen den Klub. Nicht weniger als 19 Spieler wurden verpflichtet, darunter namhafte Kicker wie Francky Sembolo, Sofien Chahed und Eke Uzoma. Nicht zuletzt aufgrund dieser Verpflichtungen war der BAK als einer der Mitfavoriten in die Saison gegangen. Dabei wird aber auch wieder der eine der andere Euro aus der Tasche von Präsident Mehmet Ali Han geflossen sein.

Über den Bauunternehmer und Mäzen, der den Klub einst vor dem finanziellen Ruin rettete, wird oft gesagt: Er gibt das Geld, er bestimmt die Regeln. Dies musste auch der Erfolgscoach der Vorsaison, Steffen Baumgart, nach nur vier Spieltagen unliebsam erfahren: Aufgrund des schwachen Saisonstarts trennte man sich von dem äußerst beliebten ehemaligen Bundesligaspieler, der noch im Sommer zu Berlins Trainer des Jahres im Amateurbereich gewählt worden war. Jörg Goslar, zuletzt Trainer bei Wacker Nordhausen, übernahm. Mehr als ein Platz im Tabellenmittelfeld ist bis dato aber noch nicht dabei herausgekommen.

Doch damit nicht genug: Es ist kein Geheimnis, dass eine gute Jugendarbeit, das Heranführen von Talenten aus dem eigenen Nachwuchs für den mittelfristigen Erfolg eines Vereins unabdingbar ist. Zwar stieg die B-Jugend des BAK im Sommer in die Regionalliga auf, allerdings stiegen die A-Junioren in die Verbandsliga ab. Entsprechend verließen zahlreiche BAK-Talente Moabit, um bei anderen Berliner Klubs höherklassig zu spielen. Ein Resultat dessen: Kein einziger Nachwuchsspieler rückte in den Kader der 1. Herren auf.

Doch noch viel dramatischer ist, dass die 2. Herren, in allen Vereinen eigentlich immer die Mannschaft, in der talentierte Jugendspieler an den Herrenbereich herangeführt werden, in der letzten Saison aus der Landesliga abgestiegen war und noch vor dem ersten Spiel der neuen Saison komplett vom Spielbetrieb zurückgezogen wurde. Damit fehlt dem BAK nun quasi der wichtigste Teil der Leiter, nämlich die Sprosse, um talentierte Kicker an den viel robusteren Herrenfußball heranzuführen und zu binden.

Nicht zuletzt bekleckerten sich die BAK-Verantwortlichen auch an ganz anderer Stelle nicht mit Ruhm: Auf einer im Sommer einberufenen Pressekonferenz war eine Kooperation zwischen dem BAK und den Frauenfußballern vom 1. FC Lübars verkündet worden. Ab der Saison 2017/2018 sollte das Team als Berliner AK in der 2. Bundesliga antreten. Dass die Verhandlungen nur wenige Wochen später scheiterten, wurde dann eher kleinlaut verkündet.

Und so kann man nur hoffen, dass Coach Goslar und sein sehr talentiertes Team doch noch die Kurve kriegen und auch in dieser Saison eine richtig gute Rolle spielen werden. Alles andere als ein sportlicher Höhenflug des BAK – undenkbar. min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 162× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 138× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 205× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 590× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.