Ausschuss fordert Lösung für marode Schule am Gartenfeld

Die Waschräume des Förderzentrums für behinderte Kinder wurden seit 40 Jahren nicht mehr saniert. | Foto: Schule
  • Die Waschräume des Förderzentrums für behinderte Kinder wurden seit 40 Jahren nicht mehr saniert.
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Haselhorst. Das Schulhaus ist marode und der Platzmangel akut. Seit Jahren ist der unhaltbare Zustand der Schule am Gartenfeld, ein Förderzentrum für behinderte Kinder, bekannt. Nun hat der Bildungsausschuss eine schnelle Lösung gefordert. Ein Neubau soll her.

Die Liste der Mängel ist erschreckend. Der Brandschutz mangelhaft, es gibt kein vernünftiges Lehrerzimmer, Fachräume fehlen und die 101 behinderten Kinder müssen sich zwei barrierefreie Toiletten teilen. Die Sanitäranlagen, das letzte Mal vor 40 Jahren saniert, müffeln. Bedürftige Schüler werden in der Waschküche gewickelt. Die Turnhalle ist zu klein und der Schulhof ein trostloser Anblick. "Alles in allem ist die Situation an der Schule für Kinder und Lehrer unwürdig", berichtete der Bezirksverordnete Joachim Koza (CDU) nach einer Vor-Ort-Begehung kürzlich im Bildungsausschuss. Nun ist der schlimme bauliche Zustand der Schule an der Gartenfelder Straße 81 seit Jahren bekannt. Dennoch soll sie erst ab 2017 für 3,5 Millionen Euro baulich erweitert werden. Viel zu spät, hat jetzt der Bildungsausschuss entschieden und das Bezirksamt damit beauftragt zügig zu prüfen, welcher Standort für einen Neubau geeignet wäre. Freilich müssen die Bezirksverordneten diesem Ansinnen noch zustimmen. Doch angesichts steigender Anmeldezahlen und dem Hilferuf der Lehrer und Eltern, die, am Ende ihres Engagements, dem Bezirksamt im Januar eine Resolution vorgelegt hatten, wäre ein Kontra fahrlässig. Und dass ein Neubau her müsse, weil alles andere nur Makulatur sein könne, stellte auch Bildungsstadtrat Gerhard Hanke (CDU) nicht in Abrede. "Aber dafür brauchen wir nicht nur den Einsatz des Bezirksamtes, sondern auch der Senatsbildungsverwaltung", sagte Hanke, der dabei vor allem die Kosten im Blick hatte. So könnte eine behindertengerechte Schule mit allem drum und dran bis zu 20 Millionen Euro teuer werden. Ohne Fördermittel geht es also nicht. Vielleicht könnten auch Spandaus Nachbarbezirke Charlottenburg und Reinickendorf weiterhelfen, stellte Hanke eine Idee in den Raum. Er denke dabei an ein gemeinsames Förderzentrum, von dem alle drei Bezirke konzeptionell profitieren könnten. Doch das ist, wie gesagt, bislang nur eine Idee. Spätestens im nächsten Jahr will der Bezirk wenigstens die Sanitärräume an der Schule sanieren lassen.

Die Schule am Gartenfeld wurde 1971 als erste Berliner Schule für Geistigbehinderte gegründet. Seit Anfang der 1990er-Jahre werden dort auch Schüler mit schwerer und schwerster Mehrfachbehinderung beschult. Vor 20 Jahren besuchten 31 Kinder die Förderschule, heute sind es 131, die im Haupthaus und im Anbau unterrichtet werden.

Ulrike Kiefert / uk
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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