Haselhorster wollen ihre Bankfilialen erhalten
Haselhorst droht seine beiden letzten Bankfilialen zu verlieren. Die Sparkasse an der Gartenfelder Straße 119 fusioniert mit dem Privatkunden-Center in der Altstadt und schließt zum 1. Juli ihre Türen (wir berichteten). Die Berliner Bank an der Gartenfelder Straße/Ecke Haselhorster Damm soll ebenfalls Ende August dichtmachen und ihren SB-Terminal voraussichtlich Ende des Jahres abbauen. "Damit gäbe es in Haselhorst keinen einzigen Geldautomaten mehr", sagt Elke Schönrock, Geschäftsführerin des Gemeinwesenvereins Haselhorst. Der Verlust der Filialen würde vor allem Senioren, Rollstuhlfahrer und junge Familien ohne Auto hart treffen, die auf kurze Wege angewiesen sind. Aber auch Internetlose und Online-Banking-Verweigerer wären abgehängt. In Briefen an die Berliner Sparkasse und die Berliner Bank appelliert die Stadtteilkonferenz Haselhorst mit Unterstützung des Gemeinwesenvereins nun, die Entscheidung der Filialschließungen zu überdenken und rückgängig zu machen. Außerdem werden Unterschriften gesammelt. Etwa 200 Haselhorster haben bereits unterschrieben. Die Listen sollen den Banken noch vor der Schließung übergeben werden, informiert Brigitte Körner von der Stadtteilkonferenz.
Rückhalt bekommen die Haselhorster auch von den Bezirksverordneten. Die stimmten am 12. Juni unisono einem Antrag der CDU zum Erhalt der letzten Bankfilialen für die rund 15 000 Haselhorster zu. Das Bezirksamt soll sich nun dafür einsetzen. Die Berliner Sparkasse hatte die Aufgabe ihres Standortes in Haselhorst mit immer weniger Laufkunden begründet. Das Privatkunden-Center an der Breite Straße 21 in der Altstadt ist etwa zweieinhalb Kilometer entfernt.
"Müssen die Senioren und Mütter mit Kinderwagen demnächst mit dem Bus in die Spandauer Altstadt fahren, um Geld abheben zu können", fragt Elke Schönrock. Die Unterschriftenlisten liegen beim Gemeinwesenverein Haselhorst, Burscheider Weg 21, sowie im "HD-Café" am Haselhorster Damm 39 aus.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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