Vorbereitungen für die Denkmalausstellung 2014 laufen
Wenn vermutlich im September 2014 die große Denkmalsausstellung auf der Zitadelle vorgestellt wird, dann wird die Festung auch etwas größer geworden sein. Zumindest, was den umbauten Raum angeht. Die Dauerausstellung der steinernen Geschichtszeugnisse wird im ehemaligen Proviantmagazin untergebracht, dem heutigen Haus 8. Das Proviantmagazin stammt nach Angaben von Gunnar Nath vom Landesdenkmalamt Berlin aus der ersten Bauphase der Zitadelle. Es ist schon auf dem sogenannten Lynarplan aus dem Jahre 1578 eingezeichnet. Das Gebäude überstand, wenn auch mit Schäden, die Explosion der Pulverkammer bei der Befreiung der Zitadelle durch preußische Truppen von den französischen Besatzern vor ziemlich genau 200 Jahren, und auch die Umbauten für Giftgaslaboratorien in den 1930er-Jahren.
Dann kam der U-Bahnbau Richtung Rathaus Spandau in den 1980er-Jahren. Das Grundwasser sank, und die Pfahlköpfe, auf denen das Gebäude ruht, wurden freigelegt. Damit drohte das Absinken des Gebäudes. Um es für die kommende Dauerausstellung zu stabilisieren, wurde es mit einer Bodenplatte stabilisiert. Bei der begleitenden Bauforschung stellte sich heraus, dass sich im Erdwall hinter dem Gebäude vier Kammern befinden, zu denen es schon Hinweise im Lynarplan gibt. Archäologe Nath vermutet, dass sie als Gefängniszellen oder Munitionsdepots genutzt wurden.
Wenn 2014 der Ausstellungsbetrieb mit den Denkmälern startet, wird dieser Bereich ein "grünes Museum" sein. Die meterdicken Mauern erlauben es, konstante Klimaverhältnisse ohne hohen Energieaufwand zu garantieren.
Im Zuge der Ausstellungsvorbereitungen hat das Kunstamt eine Vortragsreihe in den Italienischen Höfen der Zitadelle aufgelegt. Der nächste Vortrag findet am 30. April um 19 Uhr statt. Der Philosoph und Historiker Christoph Bongert spricht über die Berliner Gefallenendenkmäler der Weimarer Republik. Eintritt frei, es wird um Anmeldung gebeten unter 354 94 43 00.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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