Bezirksamt lehnt angedachte Pacht des Permakulturgartens ab
Förderverein der Schule an der Haveldüne will helfen

Lange hat Karin Schönberger für ihren Permakulturgarten gekämpft – mit Rückenwind von Naturschutzbund und einer Mehrheit der Bezirksverordneten. Letztere haben sich nicht durchgesetzt.  | Foto: Christian Schindler
  • Lange hat Karin Schönberger für ihren Permakulturgarten gekämpft – mit Rückenwind von Naturschutzbund und einer Mehrheit der Bezirksverordneten. Letztere haben sich nicht durchgesetzt.
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Der Förderverein der Schule an der Haveldüne will den Permakulturgarten von Karin Schönberger pachten. Doch das Bezirksamt lehnt dies ab.

Um den Permakulturgarten „Die weiße Rose“ zu retten, hat der Förderverein der Schule an der Haveldüne einen Pachtvertrag für das Grundstück beim Bezirksamt beantragt. Die zertifizierte Klima-Schule nutzt den Permakulturgarten von Karin Schönberger an der Rhenaniastraße 36 schon länger als Lernort für ihre Schüler. Beispielsweise für ihre Wahlpflichtfächer „Naturwissenschaften Biologie und Gärtnern“ und „Naturwissenschaftliche Experimente“.

Garten ist innerhalb Berlins einmalig

Mit seiner gewachsenen Boden- und Pflanzenstruktur und nachhaltigen Bearbeitung sei er sowohl in Spandau als auch in Berlin einmalig und somit ohne vergleichbare Alternative, begründet der Förderverein seinen Antrag. „Vom neuen Rahmenlehrplan gestützt und gefordert hat die Schule ein verstärktes Interesse daran, nicht nur ihren Schülerinnen und Schülern, sondern darüber hinaus ihren Schulgemeinschaften nachhaltiges Lernen im Bereich Ökologie und Naturschutz zu ermöglichen“, heißt es weiter. Der Permakulturgarten biete – im Vergleich zu einem Schulgarten – somit nicht nur einer kleinen Gruppe die Möglichkeit zum naturnahen Lernen, sondern Hunderten von Menschen. Damit sei er im Bezirk ein Unikat mit Vorbildfunktion, schreibt Fördervereinschef Sven Pützschler. Auch Schuldirektor Markus Prill hat den Antrag unterzeichnet.

Grundstück ist Ersatzfläche für Kleingärten

Das Bezirksamt lehnt das Ansinnen der Schule indes ab. Ein solcher Pachtvertrag sei für den Standort an der Rhenaniastraße nicht möglich, heißt es in der Antwort des Bezirksamtes auf eine Anfrage der Bezirksverordneten Anne-Liselotte Düren (Linke) zum Thema. „Das Grundstück wird als Ersatzfläche für Kleingärten benötigt.“ Außerdem weist das Bezirksamt daraufhin, an der Räumung des Gartens festhalten zu wollen, da das Urteil rechtskräftig sei.

Gerichte gaben dem Bezirksamt Recht

Wie berichtet, hatte das Bezirksamt der Lehrerin Karin Schönberger als Mieterin des Wochenendgrundstücks an der Rhenaniastraße zum 31. Dezember 2018 gekündigt. Der Permakulturgarten, der als ökologisches Vorzeigeobjekt gilt, soll Kleingärten weichen, die andernorts wegen Bauvorhaben abgerissen werden. Karin Schönberger war gegen die Kündigung vorgegangen, allerdings ergebnislos. Das Amtsgericht Mitte hatte die Kündigung seitens des Bezirksamts für rechtmäßig erklärt. Auch ihre Berufung gegen das Urteil ging zugunsten des Bezirksamtes aus. Daraufhin hatte Karin Schönberger einen Räumungsstopp bis Ende Februar beantragt. „Außerdem habe ich noch beim Berliner Verfassungsgerichtshof eine Beschwerde zu laufen“, sagt Karin Schönberger. Den Wunsch der Schule, ihr Grundstück zu pachten und so den Permakulturgarten zu schützen, habe sie voll unterstützt. Auch die Mehrheit der Bezirksverordneten hat Karin Schönberger hinter sich. Die forderten in zwei Anträgen den Erhalt des Permakulturgartens und den Stopp des Räumungsverfahrens, bis die Zukunft des Gartens geklärt ist. Nun aber steht die Zwangsräumung des 800 Quadratmeter großen Grundstücks an. Derweil hat die Gartenarbeitsschule Hakenfelde einen Teil ihres Geländes am Bernkastler Weg zum Permakulturgarten-Bereich hergerichtet.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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