Fliegerbombe entschärft: Blindgänger bei Erdarbeiten entdeckt / Verkehr gestört
Haselhorst. Eine Fliegerbombe ist auf einem Firmengelände entdeckt worden. Der Blindgänger wurde vor Ort kontrolliert entschärft. Das wirkte sich auch auf den Flugverkehr in Tegel aus.
Gefunden wurde der Sprengkörper russischer Bauart am Nachmittag des 29. August auf einem Gelände an der Straße Am Juliusturm. Bauarbeiter waren bei Erdarbeiten auf die 100-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Die Kriminaltechniker entschieden, den Sprengkörper noch am Abend vor Ort zu entschärfen und richteten einen Sperrkreis von 350 Metern rund um den Fundort auf dem Gelände des BMW-Motorradwerks ein. Neben dem Firmensitz waren auch eine Kleingartenanlage und einige Geschäfte und somit insgesamt mehrere hundert Menschen betroffen. Gegen 20 Uhr sperrte die Polizei dann auch die Straßen rundum für den Verkehr, was kurzfristig für Chaos sorgte.
Bei der BVG ging nichts mehr
Die Sicherheitsmaßnahmen wirkten sich auch auf den rund fünf Kilometer entfernten Flughafen Tegel sowie den Bus- und Bahnverkehr aus. In Tegel konnten keine Flieger mehr landen, viele Flüge wurden darum nach Schönefeld umgeleitet. Dort saßen die Passagiere dann über Stunden auf dem noch nicht eröffneten Hauptstadtflughafen BER fest, weil Gangways fehlten. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wiederum unterbrachen die Buslinie X33 zwischen den U-Bahnhöfen Haselhorst und Rathaus Spandau.
Auch der Bus 236 fuhr zwischen Daumstraße und U-Bahnhof Haselhorst nicht. Und von 20 Uhr an verkehrten auf der U 7 zwischen den Haltestellen Rathaus Spandau und Rohrdamm keine Züge. Das Entschärfen der Fliegerbombe dauerte bis in die Nacht an. Erst kurz vor 23 Uhr war es dann geglückt. Die Polizei konnte entwarnen und hob die Sperrungen wieder auf.
Eine Reihe Bombenfunde in den letzten Jahren
In Spandau war dies nicht der erste brenzlige Fund. 2008 wurde eine 250-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg bei Erdarbeiten in der Schulstraße entdeckt. Im April 2011 stießen Arbeiter auf dem Gelände des Wasserwerks an der Falkenseer Chaussee auf eine amerikanische Splitterbombe. Rund 7000 Menschen mussten ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Im Oktober 2014 folgte dann der nächste Fund auf einer Baustelle an der Streitstraße. Wieder war es eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die für Chaos sorgte. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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