Landheim: beliebtes Ausflugsziel bei Berliner Schulen
Die Spannung steigt, als Wolfram Odebrecht die Stahlklappe entriegelt. Dahinter sind die Laibe zu sehen, die die Kinder aus Staaken am Vormittag geformt haben. Im Brotbackofen des Schullandheims "Walter May" sind sie mittlerweile zu knusprigem Brot geworden. Der ehemalige Leiter der Heiligenseer Haushofer-Realschule, Wolfram Odebrecht, hatte vor fünf Jahren den Brotbackofen als Geschenk zu seinem 70. Geburtstag für das Heim erhalten. Odebrecht engagiert sich seit langem für das Schullandheim. Am Donnerstag vergangener Woche kam mit Mariam aus Staaken das 2000. Brotbackkind. "Hier sehen die Kinder, wie das entsteht, was sie in ihrer Umgebung, beispielsweise im Staaken-Center, einfach nur fertig kaufen können", sagt die Lehrerin der Christian-Morgenstern-Grundschule, Gerlinde Bahn. Sie verbrachte vor Kurzem mit ihren Schülern eine Woche in dem Landheim.
Die Lehrerin muss sich sputen: Kaum sind die Brote fertig, drängt es die Kinder zum Schwimmen. Einmal in der Natur, soll diese auch gleich komplett erkundet werden.
Die Einrichtung "Walter May" am Elchdamm 121 ist ein ehemaliges Schullandheim des Bezirks Reinickendorf. Dieser wollte es vor zehn Jahren aufgeben. Das 1954 errichtete Heim in den sogenannten Baumbergen, einer für Berlin einzigartigen Dünenlandschaft, war stark renovierungsbedürftig. Weil nach der Wende Berliner Schüler möglichst auch nach Brandenburg fahren sollten, sahen Bezirk und Senat keine Notwendigkeit für ein Schullandheim in Berlin. Darauf gründete sich ein Verein, der das Heim bis heute weiterführt. Gerade bei Schulen in dicht bevölkerten Stadtteilen Berlins ist es als Ziel für Klassenausflüge sehr beliebt. Neben den Brotbackaktionen gehören Waldführungen mit Förstern durch den nahen Tegeler Forst zum Angebot.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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