Autowrack hält Behörden auf Trab: Beseitung lässt auf sich warten

Der Wagen steht seit Anfang September im Wald, wo er auf keinen Fall hingehört. Und er könnte noch einige Zeit dort stehen bleiben. | Foto: Felix Schönebeck
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Heiligensee. Ein seit Anfang September an der Heiligenseestraße im Tegeler Forst abgestelltes Auto wird die Behörden noch eine Weile beschäftigen.

Öffentlich gemacht wurde das Thema am 23. Oktober von der Initiative „I love Tegel“. Da stand der türkisfarbene Wagen schon sieben Wochen lang im Wald, der an dieser Stelle wegen des Wasserwerks Tegel in die Wasserschutzgebietszone III fällt. Das Auto wird nach Angaben des fürs Ordnungsamt zuständigen Stadtrates Sebastian Maack (AfD) auch noch eine Weile weiter vor Ort bleiben.

Grund dafür ist laut Maack, dass der Wagen schon mehrfach vom Amt für regionalisierte Ordnungsaufgaben auf mögliche Umweltgefahren überprüft wurde. Die seien jedoch nicht festgestellt worden. Das Amt in Lichtenberg ist berlinweit zuständig für Fahrzeuge, die ohne amtliche Zulassung auf öffentlichem Grund vorgefunden werden. Bei Abfallfahrzeugen ist es auch für privaten Grund zuständig. Der Wagen an der Heiligenseestraße wurde laut Maack schon fünf Mal vom Reinickendorfer Ordnungsamt nach Lichtenberg gemeldet.

Kommt der "Rotpunkt" schnell aufs Auto?

Geht von dem Fahrzeug keine direkte Gefahr aus, kann erst nach einem abgestuften Verfahren gehandelt werden. Wird der sogenannte Gelbpunkt auf die Windschutzscheibe geklebt (in diesem Fall am 17. September), kann, nach angemessener Frist, ein offenkundig noch funktionsfähiges Auto umgesetzt und auf Kosten des Halters verwahrt werden. Kommt der sogenannte Rotpunkt bei einer offensichtlichen „Autoleiche“ dazu, kann der Wagen rund zwei Wochen später verschrottet werden – ebenfalls auf Kosten des Halters. „Da die Verschrottung eines Fahrzeugs einen erheblichen Eingriff in die Eigentumsrechte der Bürger darstellt, gelten hier sehr strenge Auflagen“, erläutert Stadtrat Maack die Rechtslage. Der Rotpunkt werde wohl, so Maack, „demnächst“ geklebt.

Erschwerend kommt im aktuellen Fall dazu, dass der Fahrzeughalter nach Recherchen der Initiative „I love Tegel“ obdachlos ist. Er habe wohl, so Felix Schönebeck, Gründer von „I love Tegel“, gar kein Interesse mehr an seinem Eigentum. Schönebeck befürchtet, dass bald weitere Autowracks neben „dem berühmtesten Auto Reinickendorfs“ (so Maack nach der breit gestreuten Information von „I love Tegel“) abgestellt werden. Eine Möglichkeit für eine Beschleunigung des Verfahrens sieht Maack immerhin: „Sollte die Initiative ,I love Tegel‘ in der Lage sein, mit dem Eigentümer Kontakt aufzunehmen und von diesem eine Einverständniserklärung zur Verschrottung seines Fahrzeugs erhalten, dann könnte sich der Vorgang natürlich beschleunigen lassen.“ CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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