Ein Haus komplett aus Fertigteilen: Die Howoge baut zum ersten Mal in Heinersdorf
Heinersdorf. Die Wohnungsbaugesellschaft Howoge investiert jetzt auch in neue Wohnhäuser in Pankow. Ein erstes Mehrfamilienhaus entsteht an der Treskowstraße 23–28.
Vor wenigen Tagen wurde Richtfest gefeiert. Mit dabei waren der Bau-Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup und Bürgermeister Matthias Köhne (beide SPD). Im Auftrag der städtischen Wohnungsbaugesellschaft hatte der Projektentwickler Quattrohaus GmbH ein Mehrgenerationenhaus mit 77 Wohnungen in sechs Vollgeschossen konzipiert.
Der Neubau weist gleich mehrere Besonderheiten auf. Die eine: Weil der Bauuntergrund in Heinersdorf recht ungünstig ist, wurde eine Pfahlgründung vorgenommen. Das Gebäude steht also sicher auf Dutzenden Pfählen. Eine weitere Besonderheit: Außer dem Fundament sind alle Bauteile in einem Betonwerk vorgefertigt worden.
Das heißt, dass der Bau, wie zu DDR-Zeiten, ausschließlich aus Platten entsteht. Insgesamt etwa 2000 solcher Elemente werden an der Treskowstraße gebraucht. Der Vorteil dabei ist, dass schneller gebaut werden kann. Bereits im August kommenden Jahres, nach nur zwanzig Monaten, sollen die ersten Mieter einziehen.
Im Mehrgenerationenhaus entstehen Anderthalb- bis Fünfzimmerwohnungen. Die kleinsten sind 29 Quadratmeter groß und für Singles gedacht. Die Wohnungen für Familien umfassen bis zu 115 Quadratmeter Fläche.
„Pankow ist ein familienfeindlicher Bezirk. Der Howoge war es wichtig, hier bezahlbaren Wohnraum zu errichten“, erklärt die Geschäftsführerin der Wohnungsbaugesellschaft, Stefanie Frensch. „Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, hier erstmals mit vorgefertigten Bauteilen zu arbeiten.“ Damit werde nicht nur die Zeit verkürzt, sondern auch Kosten gespart.
Nach Vorgabe des Senats entsteht ein Drittel der neuen, barrierefreien Wohnungen als Sozialwohnung mit einer Kaltmiete unter 6,50 Euro pro Quadratmeter. Unter dem Erdgeschoss werden außerdem 21 Tiefgaragenplätze geschaffen.
„Durch die Vielfalt der Wohnungsgröße und die barrierefreie Erreichbarkeit entsteht hier ein Quartier für alle Generationen“, sagt Gerd Mielke, Geschäftsführer von Quattrohaus. „Dank der guten infrastrukturellen Anbindung ist man innerhalb kürzester Zeit im Stadtzentrum und lebt doch mitten im Grünen.“
Howoge-Geschäftsführerin Stefanie Frensch erklärt, dass das Projekt der Start für weitere Vorhaben dieser Art ist. Bereits im kommenden Jahr soll der Bau von drei ähnlichen Häusern beginnen.
Bürgermeister Matthias Köhne zeigte sich beim Richtfest erfreut darüber, dass die Howoge in den Wohnungsneubau in Pankow einsteigt. Er mahnt in diesem Zusammenhang aber auch an, die soziale Infrastruktur nicht zu vergessen. So lobenswert die vielen einzelnen Neubauprojekte im Bezirk sind: Für die nötigen Kitas, Schulen und Freizeiteinrichtungen für die neuen Mieter muss die Kommune sorgen.
Mit dieser Aufgabe sei der Bezirk vom Senat und von Bauherren bislang allein gelassen worden, so der Bürgermeister. Er freue sich darüber, dass der Senat inzwischen erkannt habe, dass der Bezirk Unterstützung bei der Schaffung dieser Infrastruktur benötige – und nun die Weichen dafür gestellt habe. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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