Vergessener Sleipnerplatz
Zukunftswerkstatt Heinersdorf will Grünanlage am „World Cleanup Day“ von Müll und Unrat befreien

Saskia Münch und Daniel Becker hoffen auf viele Helfer, die sie beim Aufräumen auf dem Sleipnerplatz unterstützen. Mit solchen Schildern am Platz machen sie auf ihr Vorhaben aufmerksam. | Foto: Bernd Wähner
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  • Saskia Münch und Daniel Becker hoffen auf viele Helfer, die sie beim Aufräumen auf dem Sleipnerplatz unterstützen. Mit solchen Schildern am Platz machen sie auf ihr Vorhaben aufmerksam.
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Von vielen wird der Sleipnerplatz gar nicht mehr als Grünanlage wahrgenommen. Das soll sich ändern. Am 21. September findet dort eine große Aufräumaktion statt.

Die ursprünglich sechseckige Fläche ist total zugewachsen. Schaut man genauer hin, entdeckt man illegal entsorgten Müll. Aus umliegenden Gärten wurde dort auch viel Grünschnitt abgeladen. Der Unrat führt auch dazu, dass die Bäume nicht mehr gedeihen. Der eine oder andere ist bereits abgestorben. Jahrelang kümmerte sich niemand so richtig um den Platz. Erst vor einigen Monaten machten einige Heinersdorfer den Bürgerverein Zukunftswerkstatt auf den Platz und seinen Zustand aufmerksam. Und dieser nimmt sich nun dieser Grünfläche an. Der Verein hat mit dem Aufräumen solcher Flächen und deren Neugestaltung bereits Erfahrungen gesammelt. Jüngstes Beispiel ist die Umgestaltung des Kastanienwäldchens gegenüber der Grundschule am Wasserturm.

Der Sleipnerplatz sei in den 1920er-Jahren angelegt worden, als in diesem Gebiet eine Siedlung entstand, sagt Daniel Becker von der Zukunftswerkstatt Heinersdorf. Offenbar war er sogar einmal doppelt so groß wie heute. Die Fläche, auf der inzwischen ein Autohaus steht, gehörte offenbar auch zum Platz. „Allerdings ist der gesamte Platz nie so richtig gestaltet worden“, weiß Becker. Anfangs kümmerte sich die Kommune noch um ihn, doch dann fehlte wohl das Geld dafür. „Hier gab es dann eine Mischung aus Wildwuchs und punktueller Pflege, vor allem durch Anwohner.“ Auf dem Platz gibt es sogar ein Wasserrückhaltebecken. Die Zuflüsse sind allerdings verschüttet. Es ist offenbar seit sehr vielen Jahren nicht mehr in Betrieb.

Doch nun möchten die Mitstreiter der Zukunftswerkstatt diesen Platz zurückerobern. „Im Frühjahr führten wir hier bereits einen ersten Arbeitseinsatz durch“, so Saskia Münch vom Verein. „Wir sammelten vor allem Müll und räumten schon mal etwas auf.“ Am 21. September von 10 bis 14 Uhr wird im Rahmen des „World Cleanup Days“ erneut der Platz in Angriff genommen. Als Unterstützerin konnte die Entsorgungsfirma Otto-Rüdiger Schultze gewonnen werden. Diese stellt Abfallcontainer bereit. Wer mitmachen möchte, kommt mit festem Schuhwerk und vielleicht einem Arbeitsgerät vorbei.

Bei diesem Termin gibt es natürlich auch Informationen dazu, wie sich die Zukunftswerkstatt die weitere Entwicklung des Sleipnerplatzes vorstellt. So könnte zum Beispiel das Wasserrückhaltebecken reaktiviert werden. Auf die Wiese dahinter wären Bänke aufzustellen. So entstünde ein kleiner Treff für Nachbarn. Außerdem könnte die Entwicklung entstandener Biotope auf dem Platz gezielt unterstützt werden. Zugänge zum Platz wären anzulegen. Ein Lehr- und Lernprojekt für Schüler „Natur in der Stadt“ könnte initiiert werden. Und der Platz soll natürlich zu einem kleinen Ort der Erholung für die Heinersdorfer werden. Doch das sind zunächst Visionen. Die Konkretisierung solcher Ideen brauchen Zeit, Arbeitskraft und finanzielle Mittel. Deshalb konzentriert sich der Bürgerverein in diesem Jahr zunächst auf den Müll.

Mehr dazu ist bei Saskia Münch über die E-Mail-Adresse saskia.muench@zukunftswerkstatt-heinersdorf.de zu erfahren sowie auf https://bwurl.de/14iy.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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