Marzahn, Kienberg oder Wuhletal? Dmitri Geidel (SPD) schlägt neuen Namen für den Bezirk vor

Das Wappen von Marzahn-Hellersdorf am Rande Berlins. | Foto: Regina Friedrich
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Marzahn-Hellersdorf. Derzeit machen Vorschläge für einen neuen Namen des Bezirks die Runde. Das wäre dann die dritte Benennung seit den 1970er-Jahren.

1979 entstand Marzahn als Stadtbezirk aus Teilen von Lichtenberg und umfasste auch die Ortsteile Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf. 1986 wurde aus Mahlsdorf, Kaulsdorf und Hellersdorf der Bezirk Hellersdorf gebildet. Mit der Verwaltungsreform 2001 wurden beide Bezirke zu Marzahn-Hellersdorf zusammengelegt. Nun also wieder eine Neubenennung? Angestoßen hat die Diskussion Dmitri Geidel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in der BVV. Für ihn kein Sommerloch-Thema, sondern durchaus ernst gemeint. Er möchte, dass sich die Bewohner mehr mit ihrem Bezirk identifizieren.

„Das Problem ist, dass es in dem weiträumigen Bezirk keine größere gesellschaftliche Anbindung gibt“, erklärt er. „Bei den Spandauern oder Neuköllnern ist diese Bindung historisch gewachsen, so eine Kiezbezogenheit wünsche ich mir auch für Marzahn-Hellersdorf. In unserem noch jungen Bezirk hat sich noch keine Identität herausbilden können.“ Er schlägt deshalb Marzahn als gemeinsamen Namen vor. „Marzahn ist eine bundesweit bekannte Marke, da haben die meisten ein bestimmtes Bild vor Augen. Es ist nicht immer das Beste, aber daran können wir ja arbeiten.“

Bürger sollen entscheiden

Obwohl eher andere Themen den aktuellen Wahlkampf bestimmen, stößt er mit seiner Idee auf Interesse. „Ich mache ja in erster Linie Haustürbesuche, das ist ganz spannend, im direkten Gespräch Meinungen auszutauschen.“ Die sind durchaus unterschiedlich, wie er festgestellte. Die einen sagen, dass sie bisher ganz gut gefahren sind mit dem Doppelnamen, andere finden den Vorschlag Marzahn toll. Und die Mahlsdorfer und Biesdorfer fühlen sich sowieso nicht so eng verbunden mit Marzahn oder Hellersdorf. Vorschläge aus Hellersdorf hat er noch nicht gehört, aber die Debatte hat ja gerade erst begonnen. Von Politikerkollegen wurden Namen wie „Kienberg“ oder „Wuhletal“ zur Diskussion gestellt. Bei Hellersdorfern gebe es durchaus positive Reaktionen auf Kienberg.

Sven Kohlmeier, der für die SPD im Abgeordnetenhaus sitzt und seinen Wahlkreis in Kaulsdorf und Hellersdorf hat, kann sich damit anfreunden. „Der Name Kienberg schließt keinen aus, sondern ist ein guter Kompromiss zwischen Marzahn und Wuhletal. Er ist in der Mitte des Bezirks und durch die IGA bekannt. Die Namen der Ortsteile würden natürlich beibehalten.“ Für ihn ist wichtig, dass die Marzahn-Hellersdorfer entscheiden, ob sie eine Umbenennung wollen und wie der Bezirk heißen sollte. Das findet auch Dmitri Geidel. „Am Ende soll ein Bürgerentscheid stehen, mit dem jeder leben kann.“ ReF

Autor:

Regina Friedrich aus Wilmersdorf

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