Das Jugendamt will mehr Tagesmütter gewinnen
In der Vergangenheit maß kaum jemand der Betreuung von Kindern durch Tagesmütter eine große Bedeutung bei. In der DDR wurde auf die Kindergärten und die Betreuung im großen Rahmen gesetzt. Die Zahl der Tagesmütter ist daher auch in Marzahn-Hellersdorf im Vergleich zu den Bezirken im alten West-Berlin oder Westdeutschland immer noch gering. Insgesamt gibt es im Bezirk derzeit 49 Tagesmütter.
Und ihre Zahl steigt kaum. Lediglich eine Tagesmutter will ab 1. August Betreuung anbieten. Dabei sieht auch Jugendstadträtin Juliane Witt (Die Linke), dass der Bedarf an Betreuungsplätzen künftig durch mehr Tagesmütter gedeckt werden muss. "Das Jugendamt muss stärker auf die Betreuungsangebote von Tagesmüttern zurückgreifen", stellt sie fest.
Manuela Huck ist eine der derzeit 49 Tagesmütter in Marzahn-Hellersdorf. Die 46-Jährige betreut momentan sechs Kinder im Alter bis zu drei Jahren in ihrer Wohnung in der Torgauer Straße. Die Wohnung hat vier Zimmer, von denen zwei allein den Kindern vorbehalten sind. Flur, Bad und Küche werden privat und von den Kindern genutzt.
Huck ist gelernte Erzieherin und hat an mehreren Kitas gearbeitet. 2011 machte sie sich als Tagesmutter selbstständig. Zuvor musste Huck - trotz Vorbildung und Berufserfahrung - einen Grundkurs für Tagesmütter machen, um ihre neue Tätigkeit aufnehmen zu können. Das Jugendamt schaute sich zudem die Räumlichkeiten an und die hygienische Situation wurde extra überprüft. Seitdem vermittelt das Jugendamt den Kontakt zwischen Tagesmutter und Eltern.
Bereut hat sie den Schritt nicht: "Ich wollte weniger Papierkram machen und mehr mit den Kindern arbeiten", erklärt sie. "Ich kann mir jetzt alles selbst einteilen und arbeite mit den Kindern entspannter", hebt sie die Vorzüge ihrer Selbstständigkeit hervor.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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