Das Kino in der "Kiste" kann kaum noch Filme zeigen
Das Kinoprogramm in der "Kiste" ist seit November stark eingeschränkt. Kaum Aktuelles ist zu sehen, geschweige denn Kassenknüllern, die auch kleine Programmkinos normalerweise über Wasser halten. "Wir mussten unser Programm auf ein Fünftel des Üblichen reduzieren", sagt Kiste-Leiter Fred Schöner.
Hintergrund ist die gegenwärtig laufende neue Stufe der Digitalisierung im Kinobetrieb. Die "Kiste" hat noch nicht die Technik, um die nur noch im neuen Format angelieferten aktuellen Filme zeigen zu können.
Bis Herbst vergangenen Jahres hatten die Filmverleiher auf Wunsch der Kinos Filme auch noch im alten Format 35 Millimeter geliefert. Damit ist auf Druck der amerikanischen Filmkonzerte Schluss. Sie wollen eine neue digitale Vorführtechnik durchsetzen, die Filme maximal vor Raubkopien schützt.
Diese neue Technik ist aber viel teurer als die in den zurückliegenden Jahren zur Praxis gewordenen digitalen Alternativen. Mit letzteren könnte auch im Kino "Kiste" gearbeitet werden. Es gibt längst einen Beamer, mit dem Filme auf die Leinwand projiziert werden können. Die vorhandene Computertechnik kann die neuen Festplatten aber nicht lesen.
Die neue von Hollywood geforderte Technik kostet 50.000 Euro. Die Filmförderung unterstützt Programmkinos bei den Anschaffungskosten, wenn sie in den zurückliegenden drei Jahren insgesamt 24.000 Besucher hatten. Hiermit kann das Hellersdorfer Kino aber nicht dienen. Es war von Herbst 2009 bis Ende 2011 wegen Sanierung geschlossen. In den beiden Jahren seitdem hatte das Kino zwar pro Jahr rund 10.000 Besucher, also insgesamt 20.000 Besucher, aber nicht die geforderten 24000. "Die Filmförderung macht für uns keine Ausnahme", erklärt Schöner.
Er hofft, dass die Preise für die neue Technik weiter fallen werden. Ungefähr 25.000 Euro könnte der Trägerverein der "Kiste", Steinstatt e.V., aus eigenen Kräften aufbringen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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