Streit um Asylbewerberheim hält weiter an
Die Polizei hat in der Nacht zu Mittwoch, 24. Juli, zwei Männer in Mahlsdorf festgenommen. Sie hatten Aufkleber mit rechten Parolen in der Hönower Straße angebracht. Die Aufkleber warben für die NPD und waren mit Aufschriften wie "Asylbewerberheim - Nein danke" versehen. Passanten, die die Männer beobachtet hatten, informierten die Polizei. Wenige Tage vor diesem Vorfall hatten Unbekannte Bürgersteige in der Carola-Neher-Straße und am Alice-Salomon-Platz mit Parolen beschmiert. Mit der Aussage "Nein zum Heim" bezogen diese sich eindeutig auf das neue Asylbewerberheim. Außerdem war noch zu lesen "Schutz der Familie - wir wollen unsere Ruhe". Weil die Parolen mit bunter Kreide geschrieben waren, ließen sie sich leicht entfernen. Auf dem Alice-Salomon-Platz bedeckten die Schmierereien aber eine Fläche von 500 Quadratmetern.
Auch gegen die zahlreichen Unterstützer eines Asylbewerberheims im Bezirk gehen die Gegner vor. Die Bezirksverordnete von B90/Grüne, Andrea Kiene, wurde im Internet bedroht. Sie ist die Initiatorin der Facebook-Plattform "Hellersdorf hilft Asylbewerbern". Ein unbekannter Besucher der Seite forderte sie darin ultimativ auf, sich für die Behauptung zu entschuldigen, die sogenannte Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf werde von der NPD unterstützt. Die BI mit weitgehend unbekannter Mitgliedschaft ist bisher die wichtigste öffentliche Plattform der Gegner des Heims.
Laut Landesamt für Gesundheit und Soziales wird das Asylbewerberheim im ehemaligen Max-Reinhardt-Gymnasium später als geplant eröffnet. Ursprünglich war die Eröffnung bis Ende Juli vorgesehen. In der Schule wurden die Klassenräume durch Zwischenwände zu Unterkünften aufgeteilt. Es muss noch geprüft werden, ob die Statik des Gebäudes dadurch nicht beeinträchtigt ist.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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