Neuer Berliner Sozialmonitoring-Bericht veröffentlicht
Der Senat sorgt sich um die Entwicklung des Gelben Viertels

Beim Sozialmonitoring der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist das Gelbe Viertel als problematisches Gebiet aufgefallen.  | Foto: hari
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Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat eine neues Sozialmonitoring veröffentlicht. Es lenkt unter anderem erneut den Blick auf Hellersdorf, insbesondere auf das Gelbe Viertel.

Unter den Berliner Stadtteilen, die konstant von sozialer Benachteiligung ihrer Bevölkerung geprägt sind, wird im Sozialmonitoring erneut Hellersdorf insgesamt und die Alte Hellersdorfer Straße und die Hellersdorfer Promenade im Besonderen genannt. Der soziale Status der Bewohner gilt als sehr niedrig, die Entwicklung wird aber als positiv eingeschätzt. Dem Gelben Viertel wird dagegen eine negative Tendenz bescheinigt, obwohl es nach dem sozialen Status seiner Bewohner noch „nur“ als niedrig eingestuft wird.

Hintergrund sind gegenläufige Tendenzen bei den Sozialdaten in den genannten Vierteln. So ist der Anteil der Arbeitslosen und der Empfänger von Hartz-IV und Sozialhilfe im Gebiet um die Alte Hellersdorfer Straße und dem Boulevard Kastanienallee 2019 stark gesunken, bei beiden über zehn Prozent.

Im Gelben Viertel ging jedoch in den zurückliegenden Jahren trotz anhaltender Konjunktur die vergleichsweise hohe Arbeitslosenquote von sieben Prozent kaum zurück. Auch der Anteil der Empfänger von Transferleistungen stagniert. Rund jeder Vierte bezieht Hartz-IV oder Sozialhilfe.

Das Gelbe Viertel umfasst die Wohnblöcke zwischen der Carola-Neher-Straße, dem U-Bahnhof Cottbusser Platz der Neuen Grottkauer Straße. Die Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH vermietet hier fast 2900 Wohnungen. Auf Nachfrage der Berliner Woche bezeichnet Anja Libramm von der Pressestelle der Wohnungsbaugesellschaft das Viertel als „Quartier für Wohnanfänger und junge Familien mit kleinem Einkommen“. Der Anteil der Alleinerziehenden sei mit 13 Prozent höher als in anderen Hellersdorfer Quartieren (acht Prozent). Zudem ist der Anteil der Geringverdiener mit 47 Prozent vegleichsweise hoch. Die Fluktuation ist dagegen gering und Neuvermietungen erfolgen vorrangig an Besitzer von Wohnberechtigungsscheinen. Entsprechend hoch sei der Anteil von Sozialhilfeempfängern.

Mit dem Sozialmonitoring will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung alle zwei Jahre die sozialen Problemgebiete in der Hauptstadt herausfiltern. Unter Einbeziehung unterschiedlicher Kennziffern wird dabei das für die einzelnen Stadtviertel gültige Maß an sozialer Ungleichheit ermittelt.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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