Verein "Grünes Haus" muss sich von Kräutergarten trennen
"Seitdem verwildert der Garten. Niemand kümmert sich um ihn", sagt Christiane Engel. Sie hat den Kräutergarten des Vereins mit aufgebaut und bot bis zum vergangenen Jahr Führugen an.
"Das ist uns unverständlich, die reinste Verschwendung von Geld", sagt auch Monika Stief. Sie veranstaltete bis zur Schließung des Gartens Workshops für Schüler aus ganz Berlin.
Das "Grüne Haus" wurde von dem gleichnamigen Verein im Jahr 2001 in einem ehemaligen Kita-Gebäude in der Boizenburger Straße 52-54 eröffnet. Das Haus ist eine Begegnungsstätte aller Generationen. Zu den vorrangig ökologisch orientierten Angeboten gehörte bis 2013 der Kräutergarten. Er wurde mit 190 000 Euro Fördermitteln zwischen 2001 und 2003 auf Sportflächen des ehemaligen Standortes der Ernst-Haeckel-Schule errichtet. Das Bezirksamt gab den Kräutergarten und die dazu gehörende Tobewiese für Kinder allerdings Anfang 2013 an den Liegenschaftsfonds des Landes Berlin zum Verkauf ab.
Der Verein entwickelte daraufhin gemeinsam mit einem privaten Betreiber einer Wohnstätte für Alte und Behinderte einen Plan, um den Kräutergarten zu retten und langfristig zu erhalten. Als Anfang dieses Jahres der Liegenschaftsfonds die Fläche tatsächlich zum Verkauf ausschrieb, legte der Betreiber ein Angebot in sechstelliger Höhe vor. "Wir wissen, dass es noch zwei Mitbewerber gab. Unser Angebot wurde abgelehnt", sagt die Vereinsvorsitzende Barbara Nitsche.
Wie die Berliner Woche auf Nachfrage beim Liegenschaftsfonds erfuhr, hat es mehrere Bieterverfahren gegeben - das letzte endete Anfang Juni. Der Liegenschaftsfonds sei jetzt mit dem Investor in Kaufverhandlungen.
Pressesprecherin Marlies Masche: "Der Kaufvertrag soll spätestens bis September beurkundet werden. Der wahrscheinliche Käufer plant, auf der Fläche Wohnungen zu bauen."
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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