Malerei von Heike Ruschmeyer: Neue Ausstellung im Museum Reinickendorf

Der Brandanschlag auf ein von türkischen Familien bewohntes Haus in Solingen regte Heike Ruschmeyer zu diesem Gemälde an. | Foto: Bezirksamt Reinickendorf
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  • Der Brandanschlag auf ein von türkischen Familien bewohntes Haus in Solingen regte Heike Ruschmeyer zu diesem Gemälde an.
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Hermsdorf. Noch bis zum 31. Januar 2016 ist in der Galerie-Etage des Museums Reinickendorf, Alt-Hermsdorf 35, die Ausstellung "Das andere Land" der Frohnauer Malerin Heike Ruschmeyer zu sehen.

"Malerei ist für mich ein Ort des politischen Handelns. Malerei betrachte ich nicht als Dekoration und nicht als Illustration von Geschichte“, beschreibt die Berliner Künstlerin Heike Ruschmeyer ihre Arbeitsweise. Sie setzt sich in ihren Arbeiten mit Tod und Gewalt in der Gesellschaft auseinander. In ihren Gemälden erzählt sie kein individuelles Schicksal oder eine Geschichte.

Heike Ruschmeyer arbeitet mit fotografischen Vorlagen, die sich auf reale Vorkommnisse beziehen. Ihre Motiv- und Themenquellen sind Tageszeitungen, gerichtsmedizinische Fachbücher, Polizeiberichte oder Privatfotografien. Die malerische Qualität, mit der ihre Bilder ausgeführt sind, provoziert einen Widerspruch zwischen Inhalt und Form. So fordert die Künstlerin den Betrachter unerbittlich zum Nachdenken über Leben und Tod heraus. In der Ausstellung sind Arbeiten aus der Lalelu-Serie zu sehen, die sich thematisch mit Familiendramen und Kindervernachlässigungen auseinandersetzen.

Auch in ihren neuen Arbeiten, in denen sie menschenleere Tatorte im Zusammenhang mit dem Extremismus in Deutschland, wie dem RAF-Anschlag auf Alfred Herrhausen und dem Brandanschlag in Solingen, dokumentiert, vermag man sich dem Augenblick der zerstörerischen Gewalt nicht zu entziehen.

„Mit Heike Ruschmeyer zeigen wir eine Künstlerin, die seit vielen Jahren das Kunstleben in Berlin und darüber hinaus prägt. Die hohe künstlerische Qualität ihrer Arbeiten und die gewählten Themen weisen auf eine Ausnahmekünstlerin hin. Der Bezirk Reinickendorf kann sich glücklich schätzen, dass diese Künstlerin ein Atelier im Künstlerhof Frohnau bezogen hat“, so Katrin Schultze-Berndt (CDU), Stadträtin für Schule, Bildung und Kultur.

Heike Ruschmeyer wurde 1956 in Uchte/Niedersachsen geboren. Von 1976 bis 1979 studierte sie Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig bei Emil Cimiotti und Alfred Winter-Rust. Von 1979 bis 1982 studierte sie an der Hochschule der Künste Berlin als Meisterschülerin bei Wolfgang Petrick weiter. Ab 1983 begann eine Zusammenarbeit mit der Galerie Dieter Brusberg. Heike Ruschmeyer lebt und arbeitet in Berlin auf dem Künstlerhof Frohnau. CS

Das Museum Reinickendorf ist montags bis freitags sowie sonntags jeweils von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.museum-reinickendorf.de.
Der Brandanschlag auf ein von türkischen Familien bewohntes Haus in Solingen regte Heike Ruschmeyer zu diesem Gemälde an. | Foto: Bezirksamt Reinickendorf
Kindesvernachlässigung ist eines der Themen von Heike Ruschmeyer. | Foto: Bezirksamt Reinickendorf
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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