Gehörnte Landschaftspfleger nahmen ihre Arbeit am Tegeler Fließ auf
Gut sichtbar, aber auch abgeschirmt durch einen elektrischen Zaun, sollen die fünf erwachsenen Büffel und vier Jungtiere das Naturschutzgebiet pflegen. Sie fressen, was sonst nur mit großem Aufwand von Gärtnern entfernt werden könnte. Die zwischen 700 und 1000 Kilo schweren Tiere verhindern zudem die Bodenerosion und sichern damit den Lebensraum für Amphibien. Ihr Kot soll Insekten anlocken, die wiederum Nahrung für seltene Vogelarten werden.
Je nach Witterung bleiben die Wasserbüffel bis Oktober oder November im Fließ, dann wechseln sie auf eine Weide in Brandenburg. Bewährt sich die Landschaftspflege durch die Wasserbüffel, kommen sie im Folgejahr wieder.
Die Wasserbüffel stammen ursprünglich aus Asien, sind aber seit der letzten großen Eiszeit auch in Europa heimisch. Das Tegeler Fließ wiederum gilt als eine der artenreichsten Landschaften in Berlin und Brandenburg. Auf knapp zehn Kilometern durchzieht es auch den Norden Berlins. Die Wasserbüffel "arbeiten" auf zwei 16 und 19 Hektar großen Flächen, die durch den Egidysteg von einander getrennt werden.
Seit 2011 werden Wasserbüffel schon im Nachbarbezirk Spandau zur Landschaftspflege auf den Tiefwerder Wiesen eingesetzt. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung geht davon aus, dass sich die dortigen Erfolge auch in Reinickendorf einstellen. Stadtentwicklungsstadtrat Martin Lambert (CDU) ist sich sicher, dass das gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung geplante Projekt die Artenvielfalt im Tegeler Fließ sichert.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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