Durchfahrtssperre in Ehrenfelsstraße nicht mehr aktiviert

Der Poller in der Ehrenfelsstraße bleibt jetzt in der Erde - und der Blumenkübel hoffentlich stehen. | Foto: Wrobel
  • Der Poller in der Ehrenfelsstraße bleibt jetzt in der Erde - und der Blumenkübel hoffentlich stehen.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Karlshorst. Eigentlich sollte der Poller in der Ehrenfelsstraße dazu dienen, die Straße für den Durchgangsverkehr zu sperren. Weil sich die Autofahrer davon aber oft nicht beeindrucken ließen und der Poller ständig nur Kosten verursachte, sucht das Bezirksamt nun nach anderen Lösungen.

"Wir werden den Poller nicht wieder aktivieren", sagt der Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU). "Von 2011 bis 2013 sind uns durch den Poller rund 61.000 Euro an Kosten entstanden. Das geht langsam ins Lächerliche."

Hintergrund: Ursprünglich ließ das Bezirksamt den Poller aufstellen, um den Durchgangsverkehr aus der Ehrenfelsstraße zu drängen. Auf dem angrenzenden Platz vor dem Theater und der Musikschule findet zwei Mal wöchentlich ein Markt statt. Durchfahrende Autos stören da, außerdem mindern sie die Aufenthaltsqualität auf dem Platz. Der Poller sollte für Abhilfe sorgen, lediglich die Linienbusse der BVG durften die Ehrenfelsstraße noch passieren. Auf Knopfdruck konnte der Busfahrer die metallene Durchfahrtssperre ferngesteuert im Boden versenken und anschließend wieder aufrichten.

"Immer wieder passierte es, dass hinter dem Bus fahrende Pkw die Möglichkeit zur Durchfahrt gleich noch mitnutzen wollten", berichtet Stadtrat Nünthel. Mit erheblichen Folgen, wenn sie nicht schnell genug waren: Zwar besitzt der Poller eine Schutzvorrichtung, die das Aufrichten bei Widerstand automatisch stoppt. Doch die Wucht des Blechkontaktes hinterließ nicht nur Schrammen. Mehrmals wurde der Poller stark beschädigt. Immer wieder mussten Mechaniker anrücken.

Etwa 23.000 Euro kostete allein der Einbau des Pollers, für Reparatur und Wartung kamen in den vergangenen Jahren noch einmal fast 26.000 Euro hinzu. "Die circa 10 000 Euro für die jüngste Reparatur sind in dieser Summe noch nicht enthalten", sagt Nünthel. Fast unerheblich sind im Vergleich die Kosten für den Betrieb der Straßensperre: Der Strom kostete bislang lediglich rund 800 Euro.

Auf einem Großteil der Rechnungen bleibt der Bezirk sitzen. Denn nicht jeder Schadensverursacher ließ sich ermitteln. "Wir konnten lediglich 13 000 Euro einnehmen", weiß Nünthel aus der Pollerkosten-Statistik.

Der Stadtrat hat der unerfreulichen Geschichte nun ein Ende bereitet: Die Sperre bleibt dauerhaft im Boden. "Es hat sich gezeigt, dass der Poller hier keine Lösung bringt. Eine Alternative wäre es, Bodenkissen zu installieren. Die müssten die Busfahrspuren allerdings aufnehmen, um den Wagen das Passieren zu ermöglichen."

Wenn damit die privaten Fahrzeuge draußen bleiben, profitieren vielleicht auch die Nachbarn des Pollers: die Blumenkübel. Denn auch die wurden von den Autofahrern in regelmäßigen Abständen umgefahren. Ihre wiederholte Erneuerung kostete das Bezirksamt bislang über 1000 Euro.

Karolina Wrobel / KW
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 97× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 895× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 569× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.068× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.951× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.