Schüler bringen Musical auf die Bühne
Was wäre die Welt ohne Musik? Mit dieser Frage setzten sich die Gymnasiasten der zwölften Jahrgangsstufe des Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums auseinander und schufen gleich ein eigenes Musical. In "Viva la musica" zeigen die Abiturienten, welche Macht die Musik auf die Gesellschaft hat. Im Fokus der Geschichte steht der Thronfolger Pippin, der die Musik in seinem Land verbieten will. Das mag nicht verwundern, denn seinen musikversessenen Vater ereilte der Tod ausgerechnet beim Komponieren. Doch das Musikverbot, das alsbald in Kraft tritt, stößt bei vielen Bürgern auf taube Ohren. Eine Untergrundbewegung entsteht und die entsendet dem Thronfolger die Doppelagentin Hanna. Sie soll den neuen Herzog Pippin von der Kraft der Musik überzeugen.
Das Drehbuch zum Stück entwickelten die Schüler des Leistungskurses Musik nach einer Idee der Schülerin Linda-Elia Rohland. Fünf Szenen lang kann das Publikum nicht nur eine spannende Geschichte verfolgen, sondern auch viel gesangliches Talent entdecken. Denn die Schüler greifen bekannte Poplieder aus den 1970er Jahren auf und komponierten sogar einige Stücke eigens für die Inszenierung. Natürlich wird nicht nur musiziert, sondern auch getanzt und hintersinniger Musikerhumor auf die Bühne gebracht. So etwa, wenn ein Chor vor dem Hintergrund des Musikverbots das Lied "Der Fische Nachtgesang" anstimmt.
"Wir haben in dem Stück nicht weniger als 14 feste Rollen, dazu kommen noch Schüler aus der siebten Klasse", erklärt Philipp Fehse, der die gesangliche Rolle des Thronfolgers und späteren Herzogs Pippin übernimmt. Im schicken Anzug gibt er einen modernen Herrscher mit allzu musikfeindlichen Ansichten. Zwar sitzt der Anzug perfekt, gesanglich aber noch nicht alles. Dem Duett mit seiner Gesangspartnerin Laura Stephan verleiht Philipp in den letzten Proben unter Anleitung der Lehrer Lothar Bösel und Marc Lancres den letzten Schliff. Nervosität merkt man den Schülern dabei nicht an. Das liegt wohl auch daran, dass sie sich schon im Vorfeld dem Urteil eines Publikums ausgesetzt haben: "Im Sommer vergangenen Jahres haben wir auf einer Klassenfahrt in Lübeck einfach mal Straßenmusik gemacht", erzählt Joana Reetz, die im Musical die Rolle einer Bandleaderin inne hat und mit ihrem Saxofon aufspielen wird. "Das hat schon Überwindung gekostet, aber wir haben auf der Straße ordentlich was eingenommen", sagt die junge Musikerin nicht ohne Stolz. Das Geld investierten die Gymnasiasten dann auch gleich in die eigene Musical-Produktion. "Damit konnten wir auch unser Kostüm- und Bühnenbild verwirklichen", sagt Joana.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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