Bürgermeister Michael Müller zu Besuch in der Notunterkunft Karlshorst

Die Initiative "Lichtenberg hilft" wurde für ihr herausragendes Engagement ausgezeichnet. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Viele Hundert ehrenamtliche und hauptamtliche Helfer unterstützen seit Wochen geflüchtete Menschen. Am 14. September würdigten der Regierende Bürgermeister Michael Müller und Lichtenbergs Bürgermeisterin Birgit Monteiro (beide SPD) diese Helfer mit einem Sonderpreis für herausragendes Engagement in der Flüchtlingsarbeit.

"Die Integration der geflüchteten Menschen ist in vollem Gange. Das merkt man an den Kindern. Viele sprechen schon die ersten Sätze auf Deutsch", berichtet Christian Stegmann. Der Karlshorster Anwohner ist einer der ehrenamtlichen Helfer der lose organisierten Gruppe "Karlshorst hilft", der sich auf Facebook mittlerweile fast 1400 Menschen angeschlossen haben.

Zusammen mit vielen anderen Anwohnern packte Stegmann zu, als vor einigen Wochen innerhalb weniger Stunden eine Flüchtlingsunterkunft für 1000 Menschen in der Köpenicker Allee eingerichtet wurde. Gemeinsam mit dem Träger der Einrichtung, dem Kreisverband Müggelspree des Deutschen Roten Kreuzes, haben die Helfer die geflüchteten Menschen nicht nur willkommen geheißen, sondern Kleiderspenden gesammelt, verteilt und bei vielen Alltagssorgen geholfen.

Viele Ehrenamtliche sind bis bis heute jeden Tag vor Ort und schaffen Kontakte in den Ortsteil hinein. Wie etwa zuletzt mit der Initiative "Refugee-Hair-Day". Im Jugendclub "Rainbow" in der Hönower Straße wurde ein kostenloser Friseurdienst auf Zeit eingerichtet.

So viel Unterstützung ist nicht selbstverständlich. Deshalb bekamen die Helfer den Sonderpreis. "Es sind besondere Zeiten, die eines besonderen Einsatzes bedürfen", sagte Monteiro in ihrer Laudatio. Ausgezeichnet wurde die Initiative "Lichtenberg hilft" sowie der DRK-Verband Müggelspree, aber auch die Evangelische Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde.

Die Preisverleihung fand in der Flüchtlingsunterkunft in der Köpenicker Allee statt. Besonders neugierig waren die hier untergebrachten Menschen auf den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD). Er versicherte: "Wir wollen gute Rahmenbedingungen für Ihre Unterbringung schaffen." Doch räumte er auch ein, dass die ehemaligen Bürogebäude in der Köpenicker Allee "nicht ideal" für eine solche Unterbringung seien.

Die Helfer der Karlshorster Initiative nutzten die Gelegenheit, einen Appell an den Regierenden zu richten. "Wir wünschen uns, dass die Unterkunft in Karlshorst eine Gemeinschaftsunterkunft wird", sagte Christian Stegmann. Bislang dienen die Bürohäuser noch als Notunterkunft und vieles ist provisorisch, wie etwa die Sanitäranlagen im Hof der weitläufigen Anlage.

Konkrete Hilfe wünscht sich auch Pfarrer Edgar Dusdal, der den Preis für die Paul-Gerhardt-Gemeinde entgegennahm. Seit fast einem Jahr beherbergt die Gemeinde sieben der illegalen Flüchtlinge, die vor mehr als einem Jahr mit einer Besetzung des Oranienplatzes in Kreuzberg auf ihre Lage aufmerksam machen wollten.

Die Gemeinde gibt den sieben jungen Männern, die aus dem Sudan und dem Tschad stammen, mehr als bloß ein Dach über dem Kopf. "Wir bemühen uns um ihr Bleiberecht, es gibt eine rechtsanwaltliche Betreuung", sagte Dusdal. "Wir leben Integration – im Gegensatz zur Politik", bilanziert der Pfarrer seine Erfahrungen gegenüber der Berliner Woche. "Ich hoffe trotzdem, dass diese Männer bleiben können." KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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