Karlshorst. Vor elf Jahren klingelte in der Lehndorffstraße das Telefon. Eine Mitarbeiterin der litauischen Botschaft bat Günter Toepfer um medizinische Unterstützung für einen schwer kranken Jungen aus Vilnius.
Der damals einjährige Ainoras Kuliesas litt unter Tumoren im Kopf und Hals. Seine Situation erschien aussichtslos. Den Medizinern in Vilnius fehlte das Knowhow. Nun klammerten sich Ainoras‘ Eltern an eine mögliche Hilfe aus Deutschland. Toepfer war damals bereits bekannt für sein soziales Engagement in Litauen. „Ich wollte damit den Menschen dort für ihre Unterstützung deutscher Kinder nach dem zweiten Weltkrieg – den "Wolfskindern" – danken“, sagt Toepfer. Litauen ehrte ihn wie berichtet mit der höchsten Auszeichnung des Landes.
In den Professoren Berlin und Scherer von der Charité fand er die Spezialisten, die den Kleinen erfolgreich operierten. „Ich sorgte zudem für Unterkunft und Verpflegung der Familie, auch während der anfangs jährlichen Nachuntersuchungen und weiteren Behandlungen“, erinnert sich der Karlshorster. So konnte Ainoras zu einem unbeschwerten Jungen heranwachsen.
Dann der Schock. Bei einer Nachuntersuchung im März diesen Jahres stellten die Ärzte in Vilnius plötzlich eine dramatische Verschlechterung seines Gesundheitszustandes fest und sahen sich außerstande zu helfen. Ainoras Mutter Violetta kämpfte für eine erneute Behandlung ihres Sohnes in Berlin. Das litauische Gesundheitsministerium gab schließlich grünes Licht und stellte die notwendigen Mittel bereit.
Nun war erneut Günter Toepfer gefragt: „Die einst operierenden Professoren waren inzwischen in Pension, die damals assistierenden Oberärzte zum Teil inzwischen in anderen Kliniken tätig. Doch ich fand Dr. Thomale, Dr. Schwarz und Dr. Stoelzel und konnte sie erneut für den Fall sensibilisieren“, freut sich Toepfer. In einer vierstündigen Operation am 25. April wurde dem Jungen im Virchow-Klinikum erfolgreich geholfen. Ainoras nennt Günter Toepfer übrigens „Papa“. Es ist sein erstes deutsche Wort, an das sich der Teenager noch heute erinnert. „Es ist zugleich das Wort, das uns beide auch künftig ein Leben lang miteinander verbindet“, sagt Günter Toepfer. m.k.
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