Berliner Verkehrsbetriebe erneuern jetzt Gleise und Wege in der Treskowallee
Die ewige Baustelle

Die Unterführung am S-Bahnhof wird völlig neu gestaltet - dort sind künftig die Tram-Haltestellen. | Foto: Berit Müller
4Bilder
  • Die Unterführung am S-Bahnhof wird völlig neu gestaltet - dort sind künftig die Tram-Haltestellen.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Die Verkehrssituation in Karlshorst verlangt Anwohnern und Durchreisenden seit geraumer Zeit einiges an Geduld ab. Mindestens zwei weitere Jahre bleibt die Treskowallee noch eine Großbaustelle, wie bei einer öffentlichen Info-Veranstaltung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im Kulturhaus zu erfahren war. Avisiertes Bauende ist der Sommer 2021.

Schon 20 Minuten vor Beginn war im Saal kaum noch ein Platz frei, wer später kam, musste stehen. Gut 200 Leute fanden am 29. Januar den Weg ins Kulturhaus Karlshorst – die BVG und der örtliche Bürgerverein hatten zum Info-Abend über die nächsten Bauabschnitte in der Treskowallee geladen. Das Verkehrsunternehmen hat jetzt in der Karlshorster Magistrale das Zepter übernommen. Zwischen Dorotheastraße und Ehrlichstraße wechselt es nicht nur Tramgleise aus, sondern erneuert auch Fahrbahnen, Gehwege und Haltestellen. Zudem stehen am Traberweg Leitungsarbeiten an.

Eine gute Nachricht verkündete Steffen Fiedler, Abteilungsleiter Tram bei der BVG, gleich zu Beginn: Das vorangegangene Projekt der Berliner Wasserbetriebe (BWB) sei ganz nach Plan verlaufen und bereits weitgehend abgeschlossen. Die BWB hatten Anfang 2018 begonnen, rund um den S-Bahnhof Karlshorst ihr Rohr- und Leitungsnetz zu sanieren, was Straßensperrungen, Baulärm, verlegte Bushaltestellen, den Wegfall von Parkplätzen, verengte Bürgersteige und ähnliche Ärgernisse zur Folge hatte. Auf derlei Gegebenheiten müssen sich die Karlhorster und Durchreisende aber auch in Zukunft einstellen – und es kommt noch eine hinzu: Im Frühsommer fahren für etwa sechs Wochen keine Trams durch die Treskowallee.

Sechs Wochen keine Tram

Der Reihe nach: Zunächst einmal bleibt die Verkehrsführung im Prinzip, wie sie ist. Wegen der Bauarbeiten ist die Hauptverkehrsachse in Abschnitten pro Richtung einspurig. Ab Höhe Dorotheastraße tuckern Autos zurzeit über die östliche Fahrbahnseite, kurz hinter der Bahnbrücke, perspektivisch dann an der Ehrlichstraße, wechseln sie wieder auf die westliche. Bei den Tramlinien samt Haltestellen ändert sich in den kommenden Wochen nichts; Fußgänger müssen von Zeit zu Zeit damit rechnen, über geänderte Furten geleitet zu werden. Erst Ende Mai beginnen die Einschränkungen bei der Straßenbahn. Voraussichtlich vom 20. Mai bis zum 29. Juni erfordern die Gleis- und Straßenbauarbeiten einen Schienenersatzverkehr zwischen Marksburg- und Ehrlichstraße. Läuft alles nach Plan, soll am 1. Juli die westliche Fahrbahnseite im genannten Abschnitt fertiggestellt in Betrieb gehen.

Sehr viel weiter in die Zukunft wollte Steffen Fiedler nicht blicken. „Es hat ja keinen Sinn, über den zwölften oder dreizehnten Bauabschnitt zu reden“, so der BVG-Mann. Er versprach stattdessen, regelmäßig zu Anwohnerinfos zu laden. Die werde es während der gesamten Bauphase mindestens alle sechs Monate geben, immer dann, wenn größere Veränderungen anstünden. „Wir wollen informieren und miteinander ins Gespräch kommen, denn das hilft uns allen.“ Fiedler nannte Ansprechpartner mit Rufnummern und Mailadressen, er ermunterte die Leute auch, sich bei dringenden Fragen oder Problemen direkt an die Verantwortlichen vor Ort zu wenden.

Probleme am Carlsgarten

Dass es eine Menge Gesprächsbedarf seitens der Karlshorster gibt, erfuhren Fiedler und seine Fachkollegen gleich im Anschluss an den Informationsteil. In der Fragerunde ging es um einige Themen, die den Leuten unter den Nägeln brennen. Gleich mehrfach wurde die durch die Bauarbeiten stark eingeschränkte Zufahrtsmöglichkeit zur Siedlung Carlsgarten moniert. „Aktuell komme ich nicht auf legalem Weg mit dem Auto nach Hause“, beschwerte sich ein Gast. Lösungsvorschläge hatte Fiedler nicht parat. Auch das Sanierungsprojekt der Deutschen Bahn auf dem S-Bahnhof – wo seit Wochen Stillstand herrscht und das Dach fehlt – kam zur Sprache. Leider sei die Bahn einer Einladung zur Info-Veranstaltung nicht gefolgt, bedauerte der Vorsitzende des Bürgervereins Karlshorst, Andreas Köhler. Die Interessengemeinschaft hat sich mit einem Schreiben an die Bahn gewandt, eine Antwort stand bis zum Veranstaltungsabend aus. Steffen Fiedler sagte zu, weiterhin mit der DB das Gespräch zu suchen.

Wie die Unterführung am Bahnhof samt dort geplanter Tram-Haltestelle einmal aussehen soll, interessierte die Karlshorster natürlich auch. Fiedler veranschaulichte die Pläne anhand einer Visualisierung. Sie zeigt neu gebaute Haltestellen direkt unter der Brücke und an beiden Fahrbahnseiten. Die Tramgleise schwenken an dieser Stelle von der Straßenmitte an die Ränder, sodass Passagiere künftig nicht mehr über die Fahrbahn müssen, um zu den Bahnhofstreppen zu gelangen.

Am Ende gab es noch eine gute Nachricht, wenn auch nicht für die nahe Zukunft: Mitte des Jahres werde die Einmündung aus der Dönhoffstraße in die Treskowallee wieder geöffnet, versprach Steffen Fiedler.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 167× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 940× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 605× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.098× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.986× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.