Drei Bedingungen für die Bebauung
Verordnete stimmen Einwohnerantrag für Rahmenplanung für das Karower Felder zu

Bevor auf den Feldern in Karow Süd gebaut werden kann, sollen dem BVV-Beschluss zufolge erst die Verkehrsprobleme gelöst werden. | Foto: Bernd Wähner
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Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat dem Einwohnerantrag zur Rahmenplanung für die Bebauung der Karower Felder zugestimmt.

Der nach intensiven Beratungen im Stadtentwicklungsausschuss gefasste Beschluss ist ein Kompromiss. In ihm finden sich zum einen die Interessen der Anwohner und zum anderen die Interessen des Landes Berlin und der Wohnungsunternehmen, die in diesem Bereich zusätzlichen Wohnraum schaffen wollen, wieder.

Im Kern geht es im Beschluss um drei Forderungen. Die erste: Bevor mehrere Tausend Wohnungen in diesem Bereich neu gebaut werden, müssen die bereits heute katastrophalen Verkehrsprobleme gelöst werden. Außerdem muss, so die zweite Forderung, die künftige Bebauung ortsverträgliche stattfinden, sich also dem Bestand in Karow anpassen. Und schließlich soll gemäß Forderung Nummer drei gesichert werden, dass es zu keinen Schäden an bereits bestehenden Gebäuden durch zusätzliches Schichtenwasser infolge der Neubauvorhaben kommt. Insbesondere die geforderte Verkehrslösung betrifft nicht nur Karow, sondern den gesamten Pankower Nordosten. Denn fast täglich stehen die Straßen dort bereits heute kurz vor dem Verkehrskollaps.

Der Einwohnerantrag, den 3500 Bürger mit ihrer Unterschrift unterstützten, wurde namens der Bürger von der CDU-Fraktion in der BVV gestellt. Zu diesem Schritt entschlossen sich die Karower, nachdem die durch das Bezirksamt durchgeführte Bürgerbeteiligung ihrer Auffassung nach nur sehr unzureichend war.

Anwohner wollen Entwicklung
aufmerksam verfolgen

„Wir freuen uns sehr, dass die BVV nun den berechtigten Interessen der Anwohner Rechnung trägt und eine Bürgerbeteiligung erfolgt, die diesen Namen auch verdient“, sagt Elke Großmann, Sprecherin der Karower Anwohnerinnen und Anwohner. Nach der Zustimmung der BVV gehe es für die Karower Bürger nun darum, die mit dem Antrag beschlossenen Vorgaben einer Rahmenplanung zur weiteren Entwicklung des Ortsteils Karow aufmerksam zu verfolgen und das Bezirksamt Pankow bei der Umsetzung und der Erstellung eines Bebauungsplanes kritisch zu begleiten, so Elke Großmann weiter.

Zu diesem Zweck beschäftigen sich engagierte Karower seit Oktober 2020 mit der Gründung des „Bürgervereins Wir für Karow“, der den Anliegen der Karower Bürger auch weiterhin konstruktiv Nachdruck verleihen soll. Geplant ist, dass in Karow in insgesamt drei Baufeldern jeweils Hunderte neue Wohnungen entstehen. Mit dem BVV-Beschluss sind nun drei wichtige Rahmenbedingungen vor Umsetzung dieser Bauprojekte festgelegt.

„Unser Ziel war es immer, Karow mit einer nachhaltig hohen Lebensqualität für alle Karower zu gestalten und keine neuen Fremdkörper im Ort entstehen zu lassen“, sagt CDU-Fraktionschef Johannes Kraft, der selbst in Karow lebt. „Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem BVV-Beschluss unserem Ziel ein großes Stück näher gekommen sind. Ein großer Dank gilt allen Beteiligten und Unterstützern. Fakt ist, dass die Verkehrswege vorher geplant und umgesetzt werden müssen. Passiert dies nicht, kann die Antwort nur heißen: Dann wird hier nicht gebaut“, erklärt Johannes Kraft. In einem nächsten Schritt müssten die beschlossenen Rahmenbedingungen nun in Bebauungsplänen festgeschrieben werden.

Nähere Informationen zum sich gründenden Bürgerverein gibt es auf www.wir-sind-karow.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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