Seit 15 Jahren im Interesse der Anwohner tätig
Diese engagierte sich in den vergangenen Jahren bereits in der Einwohnerinitiative. Unter dem neuen Namen "Kiezaktiv Neu-Karow" wird sie gemeinsam mit ihren Mitstreitern weiterhin für die Interessen der Bewohner des Karower Neubaugebietes kämpfen. "Geboren wurde die Einwohnerinitiative aus der Idee heraus, die in einer neuen Siedlung auftretenden Probleme aufzuzeigen und nach Lösungen zu suchen", erinnert sich Wolfgang Horn. Von Anfang an waren und sind es vor allem Infrastrukturprobleme, denen sich die Einwohnerinitiative annimmt. So engagierte sich Horn zum Beispiel erfolgreich dafür, dass Karow besser und effektiver mit Bussen erschlossen wird. Ein Thema, das die Bürgervertretung über viele Jahre begleitete: Der zweite Ausgang für den S-Bahnhof Karow. Im Neubaugebiet wohnten bereits etwa 11 000 Menschen. Viele von ihnen fuhren mit der S-Bahn zur Arbeit ins Stadtzentrum. Jahrelang gab es zum Bahnhof aber nur einen Zugang. Dieser war nur über einen schmalen Fußweg zu erreichen. Beharrlich mahnte Horn immer wieder den Bau eines zweiten Ausgangs an. Er führte unzählige Gespräche mit Verantwortlichen. 2010 konnte der sogenannte Nordausgang endlich eröffnet werden.
Ein weiteres Thema ist der Erhalt der Stadtteilbibliothek Karow in der Achillesstraße 77. Diese sollte 2008 geschlossen werden. Die Einwohnerinitiative organisierte den Protest. Es wurde erreicht, dass die Bibliothek als Filiale der Stadtbibliothek Buch weitergeführt wird. Im Frühjahr 2012 stand die Existenz der Bibliothek erneut zur Debatte. Auch dieses Mal machte sich die Einwohnerinitiative mit Erfolg für den Erhalt der Bibliothek stark.
Nicht immer zeitigten die Proteste der Karower allerdings Erfolg. Als die Postbank 2011 die Schließung ihrer Filiale an der Achillesstraße beschloss, organisierte die Initiative eine Unterschriftenaktion. Schließlich handelte es sich um das letzte noch verbliebene Geldinstitut im Ortsteil. Es wurden zwar knapp 900 Unterschriften gesammelt und an den Vorstand des Unternehmens geschickt, doch mit dem Verweis auf wirtschaftliche Gründe schloss die Postbank trotzdem ihre Filiale.
Eine der letzten Aktionen, die sich Wolfgang Horn in Karow auf die Fahnen geschrieben hatte, war die Verschönerung des Tunnels am S-Bahn-Nordausgang. Damit Oberschüler die Wände mit Graffiti gestalten können, führte er Gespräche mit der Deutschen Bahn AG, der Niederbarnimer Eisenbahn AG und anderen, um die notwendigen Genehmigungen sowie Spenden zu akquirieren. Kürzlich konnten die Graffiti-Kunstwerke eingeweiht werden. Wolfgang Horn ist inzwischen nach Hohenschönhausen ins Ostseeviertel gezogen. Deshalb gibt der 72-Jährige seine Aufgabe als Vorsitzender der Einwohnerinitiative an Beate Valeske weiter. Er wird sich allerdings noch einer letzten "Restarbeit" in Karow widmen. Im kommenden Frühjahr soll noch der Treppenaufgang vom Tunnel zum Bahnsteig von jungen Leuten mit Graffiti verschönert werden. "Diese Sache werde ich noch begleiten", verspricht Horn.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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