Kleiner und auch feiner
Richtfest für neues Umspannwerk in Kaulsdorf

Mit einigen Hammerschlägen besiegelten Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) und Thomas Schäfer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stromnetz Berlin GmbH, die Fertigstellung des Rohbaus. | Foto: hari
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  • Mit einigen Hammerschlägen besiegelten Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) und Thomas Schäfer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stromnetz Berlin GmbH, die Fertigstellung des Rohbaus.
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Die Stromnetz Berlin GmbH feierte Mitte März Richtfest für das neue Umspannwerk am Münsterberger Weg. Die neue Anlage ist kleiner als die alte und soll auch das Netz gegen Stromausfälle sicherer machen.

Der Neubau ist Teil der Erneuerungsstrategie der Berliner Vattenfall-Tocher für das Stromnetz in der Hauptstadt. Laut Thomas Schäfer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stromnetz Berlin GmbH, investiert sein Unternehmen allein in diesem Jahr 194 Millionen Euro in das Verteilernetz. Das scheint auch nötig, denn Stromausfälle gab es gerade in jüngerer Zeit immer wieder. Ausgerechnet am Wochenende vor dem Richtfest, am Sonnabend, 11. März, waren rund 200 Haushalte, ein Rewe-Markt, die Telekom und das Bezirksamt in Marzahn-Hellersdorf ohne Strom. Ursache war der Ausfall eines Zehn-Kilovolt-Teilnetzes, das vom alten Umspannwerk Münsterberger Weg aus versorgt wird. 

Kleinere Stromausfälle passieren von der Öffentlichkeit kaum bemerkt in  Berlin fast täglich. Die Ursachen können unterschiedlichster Natur sein. In Berlin gibt es rund 35 000 Kilometer Stromkabel, die zu 98 Prozent unterirdisch verlegt sind. „Unser Tagesgeschäft ist, dafür zu sorgen, dass dann das Licht schnell wieder angeht“, erklärt Olaf Weidner, Pressesprecher der Stomnetz Berlin.

Man könne aber nicht sagen, dass die Stromausfälle häufiger geworden seien. Statistisch betrachtet fielen für jeden Berliner pro Jahr insgesamt 13,7 Minuten lang der Strom aus. Deutschlandweit sei dies ein sehr guter Wert – auch im Vergleich mit anderen europäischen Metropolen. Allein in diesem Jahr würden rund 100 Millionen Euro in die Erhaltung und Modernisierung des Stromnetzes investiert.

Der Sicherheit der Stromversorgung dienen Umspannwerke in besonderer Weise. Das alte Umspannwerk in Kaulsdorf wurde in den 1970er-Jahren gebaut. Es ist nicht nur in die Jahre gekommen und technisch überaltert, sondern mit einer Grundfläche von 3600 Quadratmetern deutlich größer als das neue mit rund 2100 Quadratmetern. Modernere Technik macht die Platzersparnis erst möglich. So wird die bisherige elektromechanische Schutztechnik für Hoch- und Mittelspannungskabel durch hochmoderne digitale Schutztechnik abgelöst. Was bisher Platz in einem Schrank braucht, passt dann in einen Schuhkarton. Das neue Umspannwerk wird sich auf Grund seines Grades der Automatisierung und Auslesbarkeit von Daten besser und leichter steuern lassen. Stromausfälle werden weniger wahrscheinlich und schneller zu beheben sein, weil im Störungsfall Mitarbeiter aus der Ferne Probleme lösen können.

Das neue Umspannwerk soll im Frühjahr 2022 fertig sein. Dann wird es 65 000 Haushalte und 3300 Gewerbekunden mit Strom versorgen. Für den Neubau gibt die Stromnetz Berlin GmbH rund 23 Millionen Euro aus.

Mit einigen Hammerschlägen besiegelten Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) und Thomas Schäfer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stromnetz Berlin GmbH, die Fertigstellung des Rohbaus. | Foto: hari
Dank neuer Technik kann das neue Umspannwerk am Münsterberger Weg wesentlich kleiner gebaut werden als das alte.  | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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