Großes Kopfschütteln beim "Herbstangeln"
Kaulsdorf. Freiwillige vom Angelverband Hellersdorf reinigen regelmäßig die Insel im Habermannsee. Doch in diesem Jahr gab es ein großes Kopfschütteln. Angesichts der Müllmengen war richtig viel zu tun.
„Wir hatten am Ende fünfzig blaue Müllsäcke gefüllt“, sagt Jürgen Domke. Der Vorsitzende des Angelverbandes steht dem Verbund von fünf Anglervereinen im Bezirk vor. Die Kaulsdorfer Seen sind für diese ein wichtiges Angelgebiet. Auch deshalb sorgen sie sich um den Zustand der Seen und der angrenzenden Flächen.
Jedes Jahr führen Freiwillige aus den vier Anglervereinen mehrere Räumungsaktionen an den Ufern der Kaulsdorfer Seen durch. Alljährlich ist im Herbst die schmale, aber lang gestreckte Insel im Habermannsee dran. Domke nennt die Aktion scherzhaft „Herbstangeln“.
Doch in diesem Jahr fand sich auf der Insel so viel Müll, dass die Angelfreunde nur die Köpfe schütteln konnten. Darunter war alles, was man sich unter Müll vorstellen kann, von zahlreichen Flaschen und Tetrapacks bis zu Grills, Luftmatratzen und Zelten.
Die Angler fanden auch angesägte Bäume vor. Das und die Zelte deuten darauf hin, dass bis vor kurzem Menschen auf der Insel im Wasserschutzgebiet gezeltet haben. „Abgesehen davon, dass Zelten hier verboten ist, kann ich nicht verstehen, wie jemand seinen Zeltplatz so hinterlassen kann“, stellt Domke fest.
Die Insel ist normalerweise schwer zugänglich. In den zurückliegenden Jahren mussten die Helfer hohe Anglerstiefel anziehen, um auf die Insel zu kommen. In diesem Herbst reichten einfache Schuhe aus, um das flache Wasser nahe der Mannheimer Straße zu überwinden. „Der geringe Wasserstand deutet darauf hin, dass es in diesem Jahr viel zu wenig geregnet hat“, erklärt Domke.
Die Einsätze der Angelfreunde sind für das Natur- und Umweltamt eine große Hilfe. Das Amt verfügt zwar mit Maßnahmen des Jobcenters über Kräfte, die regelmäßig die Uferbereiche der Kaulsdorfer Seen begehen und Müll dabei beseitigen. Auf der Insel im Habermannsee häufen sich jedoch regelmäßig die Müllfunde. Deren Beseitigung ist von den Mitarbeitern des Amtes nicht auch noch zu schaffen.
Die Einsätze der Angler erfolgen jeweils in enger Abstimmung mit dem Natur- und Umweltamt. Die von den Anglern gesammelten Mengen an Müll werden durch das Straßen- und Grünflächenamt entsorgt. Die Entsorgung finanzieren zu einem Teil die Berliner Wasserbetriebe mit.
Die Kaulsdorfer Seen liegen im Wasserschutzgebiet Zone 2, einer engeren Schutzzone des Wasserwerkes Kaulsdorf. Hier darf nicht gebaut oder der Boden landwirtschaftlich genutzt werden. Insbesondere ist es verboten, diesen Ort touristisch zu nutzen oder hier mit wassergefährdenden Stoffen wie Kraftstoffen umzugehen. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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