Blutige Schlacht: In Hochkirch kämpften einst die Preußen ums Überleben

An der Kirche tobte am 14. Oktober 1758 ein erbitterter Kampf zwischen Preußen und Österreich. | Foto: Ralf Drescher
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  • An der Kirche tobte am 14. Oktober 1758 ein erbitterter Kampf zwischen Preußen und Österreich.
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Hochkirch ist eine Gemeinde zwischen Bautzen und Löbau, mit dem Auto durchquert man den Ort in rund zwei Minuten. Vor gut 250 Jahren schrieb sich der Ort ins Kriegstagebuch des Siebenjährigen Krieges.

Am 14. Oktober 1758 lagen dort 30.000 Preußen im Feldlager. Morgens um 5 Uhr griffen die Österreicher überraschend an, die Preußen gerieten in die Defensive. Um den Friedhof und die Kirche entbrannten erbitterte Kämpfe, dort kämpfte die preußische Infanterie ums Überleben. Am Ende sind 7000 Österreicher und 9000 Preußen tot. Gefallen ist auch der Generalfeldmarschall James Keith, ein Freund des Königs.

Die Spuren der Schlacht sind in Hochkirch noch immer gegenwärtig. In der Kirchentür sind immer noch die Einschüsse der österreichischen Musketen zu sehen. Auf dem Friedhof, um den so erbittert gekämpft wurde, erinnert ein Stein an General James Keith. Sein Leichnam wurde von den Österreichern mit allen Ehren beigesetzt und später in die Berliner Garnisonkirche überführt. Vor der Kirche erinnert die Blutgasse an das Geschehen vor über 250 Jahren.

Hochkirch wurde erstmals 1222 als Bukewiz (sorbisch) erwähnt, der deutsche Name Hochkirch taucht 1368 auf und bezieht sich auf das an der höchsten Stelle des Ortes errichtete Gotteshaus. Es ist im Stile des Barocks erbaut und taucht bereits auf den Darstellungen der Schlacht von 1758 auf. Hochkirch liegt in der Oberlausitz. Dort wird traditionell deutsch und sorbisch gesprochen. Auf Sorbisch heißt der Ort Bukecy, was sich vom Sorbischen für Eiche ableitet. Das Wappen mit der stilisierten Kirche und einem Eichenblatt steht also für beide Ortsnamen.

Einen Besuch in Hochkirch kann man gut mit der Besichtigung der Nachbarstädte Bautzen und Löbau verbinden. Hinkommt man mit dem Auto über die Autobahnen A 113 und A 4 sowie die Bundesstraße 6. Für die 250 Kilometer muss man rund drei Stunden rechnen. Wer mit der Bahn fahren möchte, der muss in Cottbus und Görlitz umsteigen und kommt bis Löbau. Von dort fährt ein sogenannter Rufbus ( 03591 49 11 00) nach Hochkirch. RD

Weitere Informationen gibt es auf www.hochkirch.de.
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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