Bauverzögerungen und Lieferengpässe
Die Salvador-Allende-Brücke wird erst im Spätsommer 2022 fertig sein

Der Neubau der Salvador-Allende-Brücke ist noch lange nicht fertig. Schwierige Bedingungen im Baugrund führen zu Verzögerungen. | Foto:  Philipp Hartmann
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Die Fertigstellung der neuen Salvador-Allende-Brücke verzögert sich. In den vergangenen Wochen waren mehrere Anwohneranfragen zum Baufortschritt in der Redaktion eingegangen. Die Berliner Woche fragte deshalb bei der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Naturschutz (SenUVK) nach.

Vorgesehen ist demnach nun eine Fertigstellung des gesamten Bauvorhabens für den Spätsommer 2022. Ursprünglich war dies bereits für den vergangenen Sommer geplant. Die Gründe sind vielfältig. In diesem Jahr sei es zu Verzögerungen im Bauablauf gekommen, da bei Erdarbeiten schwierige Bedingungen im Baugrund vorgefunden worden seien, heißt es. Die Arbeiter stießen auf ein paar Überraschungen. „So wurden bei der Herstellung der Baugruben für die Widerlager in verschiedenen Baugrundtiefen erhebliche Hindernisse, wie etwa eine alte Spundwand, alte Holzpfähle und eine alte Betonstraße vorgefunden“, teilt die Senatsverkehrsverwaltung mit. Leider seien diese Hindernisse und Bauwerke nicht in den Bestandsunterlagen eingetragen gewesen. „Die erforderliche Gründungsachse ist nun mit einem Bohrgerät vorgebohrt worden. Dadurch konnten die Hindernisse beseitigt und die eigentlichen Arbeiten zur Herstellung des Baugrubenverbaus umgesetzt werden“, so die technische Erklärung. Diese Arbeiten dienten auch dem Schutz der neuen Brückenseite und der angrenzenden Wohnhäuser.

Neben den nicht eingeplanten Überbleibseln im Boden kommt der Ersatzbau auch aufgrund der Corona-Pandemie nur schleppend voran. Nach Auskunft der SenUVK gibt es weiter anhaltende Lieferengpässe bei Baumaterialien, insbesondere Stahl. Bis zum Jahresende sollen immerhin weitere Stahlelemente auf der Baustelle eintreffen. „Auf der Friedrichshagener Seite sollen die Fundamente für die neuen Stützwände errichtet werden. Weiterhin haben die Arbeiten zum neuen Widerlager begonnen, wo dann der neue Stahlüberbau aufgelegt werden muss“, informierte die Verwaltung.

Der erste Bauabschnitt bei der Errichtung des Ersatzbauwerks, also der Rück- und Neubau des westlichen Überbaus, ist bereits seit 2019 abgeschlossen. Auf dem neuen westlichen Brückenteil verläuft derzeit der vollständige Fuß- und Rad- sowie Kfz-Verkehr. In der laufenden zweiten Bauphase wird laut SenUVK momentan am östlichen Brückenteil der Stahlüberbau in einzelnen Stahlelementen montiert. Auf der Nordseite werden die Baugruben für die Widerlager und die Stützwände hergestellt. Darüber hinaus haben die Arbeiten zu einem neuen Bauwerk der Wasserbetriebe für die Entwässerung aus den Brücken- und Straßenflächen begonnen.

Die Gesamtkosten für das Großprojekt beziffert die Senatsverkehrsverwaltung auf ihrer eigenen Webseite weiterhin mit zirka 37 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wird vom Land Berlin im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ mit Landes- und Bundesmitteln gefördert. Begonnen hatten die zuvor mehrfach verschobenen Bauarbeiten im Sommer 2017. Drei Jahre zuvor waren an der alten Salvador-Allende-Brücke die Grenzwerte bei der Rissentwicklung erreicht worden. Deshalb musste zunächst der stärker geschädigte westliche Überbau 2014 vom Straßenverkehr entlastet werden.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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