Gefährliche Schweinerei im Müggelwald

Der Bauschutt blockiert sogar einen Waldweg. im Forstrevier Teufelssee. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Ende Oktober an der Straße zum Müggelturm. Wenige Meter von der Straße ist illegal Abfall entsorgt worden.

Hier im Jagen 426 liegen zahlreiche Autoreifen, Innenverkleidungen von PKW und sogar Teile der Lüftungsanlage eines Autos. „Spaziergänger haben mich informiert. Jetzt müssen wir bei der Berliner Stadtreinigung die Entsorgung bestellen“, ärgert sich Revierförsterin Silvia Knöfel-Mosch. Der Ärger ist berechtigt, denn zur gleichen Zeit ist an weiteren Stellen im Müggelwald ebenfalls Abfall entsorgt worden. Zwischen Allendeviertel und Müggelheimer Straße liegen mehrere Kubikmeter Bauabfälle, darunter zahlreiche Wärmedämmplatten, die vermutlich bis vor kurzem noch ein Eigenheim verkleidet hatten. Sogar die Farbe der Fassade ist noch zu erkennen, ein helles Gelb. „Hier gingen die Hinweise von Forstkollegen und Spaziergängern fast gleichzeitig ein“, berichtet die Försterin.
Inzwischen hat Silvia Knöfel-Mosch auch diese illegale Müllkippe von der BSR entfernen lassen. Die Rechnung geht dann an die Berliner Forsten, der Verursacher der Schweinerei spart die Entsorgungskosten, falls er nicht doch noch ermittelt wird. Dann dürfte es nicht bei einem einfachen Bußgeld bleiben. Denn seit 1. Oktober zählen flammschutzmittelhaltige Styroporplatten als Sondermüll, der teuer entsorgt werden muss. Die Verbrennungskapazitäten reichen im Berliner Raum dafür nach Angaben der Fachgemeinschaft Bau kaum aus. Außerdem sind die Entsorgungsgebühren mit der neuen Vorschrift von rund 200 Euro je Tonne auf stolze 8000 Euro je Tonne gestiegen. Wer es mit den Vorschriften auch sonst nicht so genau nimmt, kippt seinen Styroporabfall vermutlich dann in den Wald und bürdet die Entsorgungskosten der Allgemeinheit auf.
„Ich hoffe, dass Waldspaziergänger künftig noch genauer hinschauen, wenn sie Handwerkerfahrzeuge im Wald sehen oder sogar die illegale Abfallentsorgung beobachten können. Wenn die Bürger in so einem Fall das Autokennzeichen notieren und sofort die Polizei rufen würden, wer das für uns eine wichtige Hilfe“, sagt Revierförsterin Silvia Knöfel-Mosch.
Sollten die illegalen Entsorger ermittelt werden, hört der Spaß auf. Durch die neue Abfallvorschrift und die Einstufung des Flammschutzmittels in den Dämmplatten als gefährlicher Abfall ist das dann ein Fall für die Umweltkripo. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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