Rahnsdorf. Für drei Tage wurde der Köpenicker Forst kürzlich zum Prüfungsgelände. Elf angehende Forstwirte sägten, entasteten und pflegten für ihre Gesellenprüfung.
Ein Waldstück im Forstamtsbereich Köpenick zwischen Wilhelmshagen und Erkner. Ein Absperrband verwehrt Spaziergängern den Zutritt. Wenn Bäume gefällt werden, ist Sicherheit oberstes Gebot. „Unsere Azubis haben heute drei Aufgaben zu bewältigen. Sie müssen 30 Baumarten bestimmen, Baumpflege betreiben und einen ausgewachsenen Baum fällen“, sagt Dieter Mielke von der Prüfungskommission. Gerade beim Fällen kann man eine ganze Menge falsch machen. Selbstverständlich Vorschrift ist die Schutzausrüstung aus Helm mit Gesichts- und Hörschutz und schnittfester Hose – wegen der Motorsäge. „Wir achten aber auch darauf, dass der Azubi einen eventuell nötigen Fluchtweg markiert und vor dem Fällen das Umfeld auf Personen kontrolliert und laut Achtung ruft“, sagt Dieter Mielke.
An diesem Tag sind sechs Lehrlinge dabei. Erster Prüfling ist Florian Milenz aus dem Forstrevier Eichkamp. Mit der Kommission geht es in den Wald, zur Kiefer Nummer 9. Die Bäume wurden an die Prüflinge verlost und markiert. Rund 120 Jahre alt ist der Baum für Florian Milenz und 25 Meter hoch. Milenz beobachtet das Umfeld und markiert mit seinem Halstuch seinen Fluchtweg, sollte der Baum nicht in die geplante Richtung fallen. Dann wird der Schnitt vorbereitet, der Baum an der Sägestelle von der Borke befreit. Nun schaut sich Florian Milenz noch einmal um, ruft laut Achtung und drückt die dröhnende Motorsäge durch den Stamm. Dann fällt die Kiefer, fast im Zeitlupentempo und genau in die berechnete Richtung. Danach muss der angehende Forstwirt den Baum vermessen, zerteilen und von den Ästen befreien. „Ist alles top gelaufen“ schätzt er später selbst ein.
Tage später erfahren wir, alle Prüflinge haben mit sehr guten bis befriedigenden Leistungen bestanden. Als Belohnung hat jeder einen zweijährigen Arbeitsvertrag bei den Berliner Forsten in der Tasche. „Alle Forstwirte haben bereits unterschrieben und ihre Arbeit in ihren Revieren angetreten“, berichtet Ausbildungsleiter Christian Grahn vom Ausbildungsrevier Rahnsdorf. RD
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