Unterwasserkameras selbst gebaut: Tauchsportklub Adlershof für Museum ausgezeichnet

Dieses Unterwassergehäuse für die Rolleiflex wurde mit dem Taucher Hans Hass entwickelt. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Im heutigen Tauchsportklub Adlershof geht man seit rund 60 Jahren auf Tauchstation. Seit gut einem Jahr dokumentiert der Verein die Geschichte des Sporttauchens im eigenen Museum. Dafür gab es jetzt eine Auszeichnung.

Das Museum im Bootshaus an der Dahme in Wendenschloß ist das einzige Tauchsportmuseum in Deutschland. Angefangen hat alles mit ein paar alten Taucherbrillen und Unterwasserkameras. „Ich hatte vor rund zehn Jahren einige selbstgebaute Unterwasserkameras in einer Vitrine ausgestellt. Das kam bei unseren Vereinsmitgliedern gut an, und sie brachten mir weitere Ausrüstungsgegenstände mit“, erzählt Otmar Richter (77). Der frühere Fernsehschauspieler hat in den 50er-Jahren mit dem Tauchen begonnen. Damals musste man in der DDR fast die gesamte Ausrüstung im Eigenbau herstellen. „Aus Reifendruckprüfern wurden Tiefenmesser und umgebaute Flugzeugkompressoren wurden zum Füllen der Atemluftflaschen genutzt. Und wer unter Wasser filmen oder fotografieren wollte, musste sich für seine Praktica oder Exa selbst ein wasserdichtes Gehäuse bauen“, erzählt Richter. Er konnte seine Freunde damals mit selbst gedrehten 8-mm-Schmalfilmen begeistern.

Eine besondere Herausforderung bei den Kameras war es, alle Hebel zum Bedienen von Schärfe, Belichtungszeit und Filmtransport dicht zu bekommen. Und der Durchblick für das Objektiv musste nicht nur den Wasserdruck aushalten, sondern auch noch gute optische Qualitäten haben.

Inzwischen bekommt das Museum fast jeden Monat Zuwachs. Viele Besucher, die die Technik aus 60 Jahren Sporttaucherei bestaunt haben, stehen Wochen später mit einem Exponat wieder vor der Tür. Fast alle Stücke sind Geschenke oder Dauerleihgaben. „Was fehlt, ist oft Geld, um neue Vitrinen zu kaufen“, erzählt Museumschef Otmar Richter.

Der Tauchsportklub Adlershof als Träger des Museums ist jetzt erneut vom Deutschen Olympischen Sportbund mit einem „Stern des Sports“ ausgezeichnet worden. Das silberne Symbol gab es dieses Mal ausdrücklich für das museale Engagement zur Bewahrung von Technik der Sporttaucherei. In der Vergangenheit hatte der Verein bereits zweimal diese Auszeichnung bekommen, unter anderem für sein Umwelttauchen, bei dem Gewässer von den Hinterlassenschaften der Zivilisation wie rostigen Fahrrädern, Einkaufswagen und Parkbänken befreit werden. RD

Das Sporttauchermuseum, Wendenschloßstraße 420, kann Donnerstag von 17 bis 20 Uhr besichtigt werden. Für Gruppen – gern auch Schüler – vereinbart Otmar Richter auch Extraführungen:  0170/340 91 48.
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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