Bei Unterrichtsausfall rangiert der Bezirk im Vergleich im Mittelfeld

In Treptow-Köpenick fielen im Schuljahr 2012/13 im Schnitt pro Woche 640 Stunden aus. | Foto: Ralf Drescher
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Treptow-Köpenick. Die Bouché-Grundschule im Ortsteil Alt-Treptow ist eine ganz normale Schule im Bezirk. In den Plattenbau aus DDR-Zeiten gehen 580 Schüler, unterrichtet von 46 Lehrern. Das entspricht einer 100-prozentigen Ausstattung mit Lehrern. Trotzdem fallen auch im aktuellen Schuljahr zwei Prozent der Stunden aus.

"Unser Lehrerkollegium entspricht mit einem Altersdurchschnitt von 50 Jahren den üblichen Berliner Zahlen. Wir haben aber auch junge Lehrerinnen, die durch Schwangerschaft und Elternzeit ausfallen. Drei Lehrer sind erkrankt, darunter zwei Kollegen schon längere Zeit", berichtet Schulleiter Tilo Rosenkranz. Der ist seit fast einem Vierteljahrhundert an der Bouché-Schule und geht zum Schuljahresende in den Ruhestand.

Dabei braucht er sich wegen der zwei Prozent Unterrichtsausfall nicht einmal zu verstecken. Natürlich bemüht er sich wie viele andere Schulleiter auch, Ausfall durch Vertretungen zu kompensieren. Immerhin hat Rosenkranz vier Vertretungslehrer, für die der Senat die Mittel zur Verfügung stellt und die er stundenweise anfordern kann.

Berlinweit standen im Schuljahr 2012/2013 - aktuellere Zahlen liegen nicht vor - pro Woche von rund 500 000 Unterrichtsstunden an öffentlichen Schulen rund 53 000 zur Vertretung an. Für rund 10 000 Stunden gab es keine Vertretung. Im Bezirk Treptow-Köpenick standen im Schuljahr 2012/2013 pro Woche im Schnitt 3000 Stunden zur Vertretung an, davon konnten 2360 tatsächlich durch Kollegen oder Vertretungslehrer abgehalten werden.

Für 640 Stunden - das waren 2,2 Prozent des Stundenplans - gab es keinen Ersatz. Ob nun Mathe, Physik oder "nur" Sport ausgefallen sind, dazu gibt es keine Statistik der Senatsschulverwaltung. Mit 2,2 Prozent Ausfall steht Treptow-Köpenick im Mittelfeld, in Tempelhof-Schöneberg (2,5 Prozent) und in Spandau sowie Reinickendorf (je 2,7 Prozent) fällt noch mehr Unterricht aus.

Für Tilo Rosenkranz, den Direktor der Bouché-Grundschule, gäbe es eine leicht zu praktizierende Lösung. Er würde gern durchsetzen, dass Erzieher mit entsprechendem Abschluss auch unterrichten können. "Bisher ist es so, dass Matheunterricht ausfällt, wenn der Lehrer erkrankt ist. Die Schüler gehen dann in den Hort. Dort werden sie aber nur betreut und nicht unterrichtet, weil die Erzieher nach Senatsvorgaben eben nicht unterrichten dürfen", ärgert sich Rosenkranz.

Gern hätten wir mit dem Bezirkselternausschuss über das Problem des Unterrichtsausfalls gesprochen. Doch trotz zweimaliger Kontaktaufnahme über das Schulamt stand kein Ansprechpartner Verfügung.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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