Dieter Usemann will sich weiter im Bezirk engagieren

Dem Freilandlabor Kaniswall bleibt Dieter Usemann als Mitglied des Fördervereins erhalten. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Den Weg zum Schulamt in der Köpenicker Altstadt kann sich Dieter Usemann seit Ende Juni sparen. Zuvor war sein Leben über ein halbes Jahrhundert mit dem Schulgebäude in der Freiheit 15 verbunden.

In den Ruhestand ist der 65-Jährige als Leiter des Schul- und Sportamts gegangen. Seine "Karriere" begann an gleicher Stelle 1958 - als Schüler. "Seit 1972 war ich dann dort als Mathe- und Physiklehrer tätig", erinnert er sich. Später wurde er Mitarbeiter der Schulverwaltung, war für Gebäude und Lehrmittel im Bezirk Köpenick zuständig. Mit der Wende wurde er vom frisch gewählten Schulstadtrat Hans-Joachim Munte (SPD) mit der Bildung des Schulamts beauftragt. "Da war ich für 31 Schulen und rund 2000 Lehrer und Erzieher verantwortlich", berichtet Dieter Usemann.

Und dann gab es noch ungewöhnliche, der Wendezeit geschuldete Aufgaben. So hatte er auf einer einst geheimen Bezirkskarte bei der neuen Bürgermeisterin Monika Höppner (SPD) ein Ferienobjekt der Stasi namens Kaniswall entdeckt. "Wir sind dann dort hingefahren und haben die Gebäude im Naturschutzgebiet gefunden. Kabel und Geräte waren herausgerissen. Trotzdem dachte ich mir, dass wir hier gut eine Schule im Grünen einrichten können", erzählt Usemann.

Und der Bezirk konnte. Obwohl Naturschützer den Abriss forderten, wurde das Freilandlabor Kaniswall eingerichtet, ein außerschulischer Lernort, an dem Klassen und Kitagruppen Lebewesen in Gewässern erforschen, Bäume bestimmen und sogar ein Heizungsmuseum besichtigen können. Dieter Usemann bleibt dem Freilandlabor auch als Pensionär verbunden, er hat bereits die Mitgliedschaft im Förderverein beantragt. Viel Zeit wird er künftig ohnehin nicht haben, auch wenn er nicht mehr täglich ins Büro muss. Aber die von ihm 1994 mitbegründete Sportgemeinschaft Bezirksamt Köpenick, die er bis heute als Vorsitzender leitet, fordert sein Engagement. Und demnächst möchte sich Dieter Usemann noch mehr für die Geschichte seines Heimatbezirks engagieren. "Ich will Mitglied im Heimatverein Köpenick werden", sagt er.

Ein Nachfolger für ihn steht noch nicht fest. Das Schul- und Sportamt wird derzeit kommissarisch vom bisherigen Sportamtsleiter Steffen Senkbeil geführt.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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