Madeleine Kockrow erzählt die Geschichte ihrer Familie
Madeleine Kockrow, eine 18-jährige Köpenickerin, hat ihre Familiengeschichte genau bis dahin zurückverfolgt. "Für die Abschlussarbeit am Ende der 10. Klasse und zum Abitur am Emmy-Noether-Gymnasium habe ich mich mit der Familiengeschichte befasst. Bereits mein Opa hatte eine Ahnentafel angefertigt, erster Vorfahre war ein Kockrow, dessen Beisetzung 1671 im Kirchenbuch der Gemeinde Terpt bei Lübben vermerkt war", erzählt die familieninteressierte Köpenickerin.
Dabei hat sie herausbekommen, dass ihre Vorfahren mehrere Jahrhunderte lang in der Lausitz gelebt haben. Ein Ahn war sogar mal herrschaftlicher Kutscher bei einem Grafen Lynar in Lübben. "Es gibt in unserer ganzen Familiengeschichte kein schwarzes Schaf, wegen dem wir uns schämen müssten. Mein Urgroßvater Friedrich Wilhelm Kockrow hat nach dem Krieg im Büro von Oberbürgermeister Ernst Reuter gearbeitet und die Luftbrücke unterstützt. Er hat es bis zum Personaldirektor der BVG gebracht", erzählt Madeleine Kockrow stolz.
Wie die alten Unterlagen ausweisen, waren die Kockrows erst Lausitzer Bauern, später auch Schmiede. Erst der Urgroßvater verließ nach dem Ersten Weltkrieg die Heimat und zog nach Berlin. Dank der Ahnenforschung weiß die Köpenickerin nun, dass die Kockrows Wenden sind und von den Lusizern abstammen. Daraus hat sie ihre Schlussfolgerungen gezogen und ist Mitglied der Domowina, der Vertretung der Sorben in Deutschland, geworden.
Ihre Erkenntnisse zur Geschichte ihrer Familie hat sie jetzt in kleiner Auflage in "Die Kockrows - auf den Spuren einer wendischen Familie" veröffentlicht. Madeleine Kockrow studiert inzwischen an der Humboldt-Universität Jura. Die Familiengeschichte lässt sie aber nicht los. Und Sorbisch, die Sprache ihrer Ahnen, möchte sie auch noch lernen.
Gemeinsam mit dem Heimatverein Köpenick stellt Madeleine Kockrow ihr Buch am 16. April um 18 Uhr im Museum Köpenick, Alter Markt 1, vor. Gemeinsam mit Stefan Förster vom Heimatverein erzählt sie, wie es zu dem Buch kam und was sie und ihre Familie Wissenswertes gefunden haben. Der Eintritt ist frei.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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