Audioführung soll Geschichte der "Köpenicker Blutwoche" erklären
Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschafter und Juden erlitten im ehemaligen Amtsgerichtsgefängnis in der Puchanstraße und in den Sturmlokalen unglaubliche Qualen und Demütigungen. Der Audiowalk mit dem Titel "(Ton-)Spuren der Gewalt. Ein Audiowalk zur Köpenicker Blutwoche 1933" erzählt nun die Geschichten der Opfer und ihrer Familien und bringt die Besucher zu deren ehemaligen Wohnorten, aber auch an die Orte der Taten und Täter.
Mit einem internetfähigen Smartphone und ein wenig Zeit können Interessierte einen Spaziergang durch die Siedlung Elsengrund und die Köpenicker Bahnhofstraße bis hin zum Platz des 23. April machen und dabei gleichzeitig eine Reise durch die Geschichte unternehmen. 16 "Hörblasen", das sind jeweils wenige Minuten umfassende Audiodateien, finden sich an den historischen Orten. Neben der Nutzung von Tonquellen kommen auch Angehörige und Historiker beim Audiowalk zu Wort.
Möglich gemacht haben den Audiowalk der Verein Werkstatt für Bildung und Begegnung in Berlin und die Geschichte im Format GbR in Zusammenarbeit mit der bezirkseigenen Gedenkstätte "Köpenicker Blutwoche". Der Lokale Aktionsplan Treptow-Köpenick hat aus Mitteln des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Finanzierung sichergestellt.
Projektleiter Yves Müller, der auch für das bezirkliche Zentrum für Demokratie tätig ist, ist zufrieden: "Mit dem Audiowalk gehen wir neue Wege. Es werden bisher vernachlässigte Aspekte der ,Köpenicker Blutwoche beleuchtet. Dieser Zugang bietet auch jungen Menschen die Möglichkeit, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus vor Ort auseinanderzusetzen."
In vollem Umfang nutzen können das Angebot aber nur Besitzer eines modernen Smartphones. Sie müssen sich vorher die entsprechende App herunterladen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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