Im vergangenen Jahr verschwanden im Bezirk 1808 Drahtesel
Im vorigen Jahr wurden im Bezirk 1808 Fahrräder geklaut. Dass teilte die Senatsinnenverwaltung auf eine Abgeordnetenanfrage des Piratenpolitikers Andreas Baum jetzt mit. Baum hatte auch nach der regionalen Verteilung der Diebstähle in Berlin gefragt. Klauschwerpunkt in Treptow-Köpenick ist die Elsenstraße - also das Umfeld des Bahnhofs Treptower Park - mit 191 gemeldeten Diebstählen. Rund um den S-Bahnhof Friedrichshagen und die Bölschestraße verschwanden 188 Räder. Nur in Karolinenhof und Späthsfelde ist die Welt wohl noch in Ordnung, hier wurde kein einziger Fahrraddiebstahl gemeldet. Im Allende-Viertel sind Fahrräder auch relativ sicher, in Allende I wurden 14 Räder gestohlen, in Allende II der Verlust von sieben Fahrrädern angezeigt.
Die Berliner Woche hatte bereits im Vorjahr über den Fahrradklau berichtet. Die Zahlen haben sich nicht wesentlich verändert, damals waren 1781 Fahrräder als gestohlen gemeldet worden.
Vermutlich werden ohnehin nicht alle Diebstähle angezeigt. Wer aber ein hochwertiges Rad besitzt und nach dem Diebstahl die Versicherung in Anspruch nehmen will, der muss unbedingt zur Polizei.
Und was kann man gegen den Fahrradklau tun? Experten raten zu einem teuren, hochwertigen Fahrradschloss und einem persönlichen Code, der im Fahrradrahmen eingefräst wird. "Und für den Alltag ein altes, unscheinbares Rad, am besten noch aus DDR-Fertigung", meint Peter Schuch aus Adlershof, der nach dem dritten Diebstahl sein 40 Jahre altes Mifa-Rad wieder fit gemacht hat.
Andreas Baum schlägt sogar vor, wie in San Francisco Köder-Räder mit GPS-Ortung abzustellen, um an professionelle Diebe heranzukommen. "Der Senat steht innovativen technischen Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber", teilt Innenstaatssekretär Bernd Krömer (CDU) darauf mit. Engagiertes Losschlagen gegen den Fahrradklau sieht anders aus.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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