Interview über die Bauruinen mit Stadtrat Rainer Hölmer
Was kann der Bezirk tun, damit Bauruinen aus dem Stadtbild verschwinden?
Rainer Hölmer: Bei Ruinen auf Privatgrundstücken sind der öffentlichen Verwaltung enge Grenzen gesetzt. Wir suchen das Gespräch mit den Eigentümern - wenn diese greifbar sind. Unser Bau- und Wohnungsaufsichtsamt schreitet aber nur noch ein, wenn Gefahr für Leib und Leben von Nachbarn oder die Öffentlichkeit besteht.
Was sind die Gründe für den Verfall?
Rainer Hölmer: Oft verhindern fehlendes Kapital, eine uneinige Erbengemeinschaft oder Einschränkungen durch das Baurecht die Entwicklung der Grundstücke. Zum Teil ist aber auch fehlendes Interesse am Eigentum der Grund für den Verfall.
Greift der Bezirk als Ordnungsbehörde ein?
Rainer Hölmer: Nur dann, wenn angeordnete Sicherungsmaßnahmen durch den Eigentümer ignoriert werden, können wir eine Ersatzvornahme durchführen. Das bedeutet, dass wir in Vorleistung gehen und eine Absperrung oder Wintersicherung auf eigene Kosten durchführen. Dafür sind im Etat für dieses Jahr aber nur 5800 Euro eingestellt. Eine Sicherung allein für das "Eierhäuschen" würde schon 25 000 Euro kosten.
Ist der Bezirk zur Betreuung denkmalgeschützter Bauten ausreichend ausgestattet?
Rainer Hölmer: Keineswegs. Durch die Personaleinsparungen der vergangenen Jahre fehlen uns einige Mitarbeiter. Im Fachbereich Denkmalschutz kümmern sich nur noch zwei Kollegen um rund 4500 Baudenkmale, darunter Müggelturm, ehemalige Wäscherei Spindler und das Makarenko-Kinderheim.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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