Die Berliner Woche blickt zurück (Ausgabe Treptow)

Mehmet Yildirim wurde mit dem Preis für Zivilcourage ausgezeichnet. | Foto: Ralf Drescher
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Treptow. Hinter uns liegt das Jahr mit 52 Ausgaben der Berliner Woche - gute Gelegenheit, einige Geschichten noch mal Revue passieren zu lassen.

Januar

Die Schauspielschule an der Schnellerstraße verlässt nach über einem halben Jahrhundert den Bezirk. Der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses hat entschieden, dass für 38 Millionen Euro ein neuer Schulkomplex gebaut wird. Bereits 2017 könnte man nach Mitte umziehen.

Die Bezirksverordneten stellen erstmals 50.000 Euro für sogenannte Kiezkassen zur Verfügung. Bürgerversammlungen dürfen entscheiden, wie das Geld in den Ortsteilen ausgegeben wird.

Februar

Die Rundfunkgebühr, die für zwei Rathäuser, Dienstgebäude, Schulen und Kiezklubs zu zahlen ist, steigt von jetzt 10 000 auf 28 000 Euro. Bürgermeister Igel fordert, den öffentlichen Dienst von der Abgabe zu befreien.

Das Ordnungsamt kündigt an, künftig das Grillverbot im Treptower Park durchzusetzen. Mit Flyern in mehreren Straßen sollen Parkbesucher auf das Verbot aufmerksam gemacht werden.

März

Mehmet Yildirim bekommt den Preis für Zivilcourage des Bezirks. Der türkischstämmige Imbissbetreiber vom Bahnhof Schöneweide hatte einen jungen Mann vor rechtsradikalen Schlägern gerettet.

An der Chris-Gueffroy-Allee werden Imbissabfälle aus Moabit illegal entsorgt. Anwohner rufen die Polizei. Kassenzettel im Müll weisen auf den Verursacher hin. Der Wirt, inzwischen arbeitslos, bekommt vom Amtsgericht im Oktober eine geringe Geldstrafe.

April

Der Wissenschaftsstandort Adlershof wächst weiter. Rund 70 Firmen mehr als im Vorjahr gibt es jetzt, fast 15.000 Menschen arbeiten für Firmen, Institute und die Humboldt-Uni.

An der Kiefholzstraße wird Schmuckverkäufer Soljo D. erschossen. Ein Bekannter hatte ihn im verschlossenen Geschäft liegen sehen, Polizei und Feuerwehr gerufen. Freunde stellen Kerzen vor dem Laden auf. Bis heute konnte die Polizei keinen Täter ermitteln.

Mai

Der Bezirk wächst weiter. Bis 2020 könnten rund 10.000 Wohnungen gebaut werden. Pläne gibt es bereits, unter anderem für das ehemalige Kinderheim Königsheide, wo 250 Wohnungen entstehen sollen.

Stahl Schöneweide, der legendäre Boxverein, hat wieder einen Meister. Niklas Strelow (15) boxt sich bei der Deutschen Meisterschaft in Bad Blankenburg auf den ersten Platz. Trainer Jörg Schneider ist stolz auf sein Nachwuchstalent.

Juni

Das Technische Hilfswerk rückt zum Fluteinsatz aus. Die Pumpengruppe fährt mit ihrer Technik in die Hochwassergebiete an Mulde und Elbe, schützt dort unter anderem ein Umspannwerk vor Überflutung.

Der Bezirk hat jetzt einen Denkmalrat. Ein Expertenteam aus Bezirksverordneten, Historikern und Bauingenieuren berät den Baustadtrat und den Leiter der unteren Denkmalschutzbehörde in Denkmalfragen.

Juli

Der Spreepark ist immer noch zu haben. Eine Versteigerung, bei der das Erbbaurecht für das Rummelgelände an den Mann gebracht werden sollte, wurde abgebrochen. Der Liegenschaftsfonds und eine kurz vor dem Gerichtstermin gegründete GmbH lieferten sich eine Bieterschlacht. Bei 2,48 Millionen Euro ließ das Finanzamt die Auktion ohne Begründung abbrechen.

In bestimmten Bereichen im Bezirk wie etwa im Treptower Park darf zur Bundestagswahl keine Werbung mehr angebracht werden. Es sollen vor allem Bereiche mit kultureller oder denkmalpflegerischer Bedeutung geschützt werden.

August

Die Berliner S-Bahn erweist sich als Bummelbahn. In der ersten Jahreshälfte fuhren die rot-beigen Züge rund 133.000 Minuten Verspätung ein. Spitzenreiter war die S85 nach Grünau. Die fuhr nämlich gar nicht, weil nicht genügend Fahrzeuge zur Verfügung standen.

Nach fast zwei Jahren Schließung öffnet das Altglienicke-Museum wieder. Die Wohnungsgenossenschaft Altglienicke hat für zwei Jahre die Betriebskosten übernommen. Jetzt können die Reste eines Spionagetunnels, Teile eines alten Kaufmannsladens und historischer Hausrat wieder besichtigt werden.

September

Am Rand des Bezirks soll eine neue Autobahnanschlussstelle gebaut werden. Beantragt wurde die AS Hubertus von der Gemeinde Schönefeld. Im Bezirk ist man skeptisch, fürchtet vor allem mehr Verkehr im Bereich Bohnsdorf.

In Altglienicke kann die Fußgängerbrücke über den Bahn-Außenring wieder genutzt werden. Für 360.000 Euro war die nicht einmal zehn Jahre alte Brücke repariert worden, nachdem sie wegen Bauschäden zwei Jahre gesperrt war.

Oktober

Die Bundestagswahl ist vorbei, und noch immer hängen Plakate an den Laternen. Der Bezirk verhängt Bußgelder oder lässt die Wahlwerbung gleich auf Kosten der Parteien entfernen. Zehn Euro pro Plakat werden fällig.

In der früheren Schnapsbrennerei "Bärensiegel" soll ein Möbelhaus entstehen. Es gibt Pläne für einen Roller-Küchen- und Möbelmarkt, die öffentlich vorgestellt werden. Der Denkmalschutz soll berücksichtigt werden.

Kein Denkmal ist der alte Wasserturm am Adlergestell. Weil die Deutsche Bahn keine Dampfloks mehr betreibt und keine andere Verwendung hat, wird der markante Bau abgerissen. Zu Beginn der Arbeiten musste Taubenkot entfernt werden - 400 Säcke voll.

November

Spender und Sponsoren haben dem Kiezzentrum "Ratz-Fatz" eine neue Fassade spendiert. Jetzt leuchtet das Gebäude, in dem Ausstellungen und Theateraufführungen stattfinden, in mediterranem Rot.

Die Regiekolonne, eine Art Feuerwehr des Tiefbauamts, ist dienstbereit. Es gilt nicht nur kaputte Verkehrsschilder zu wechseln oder Fahrradbügel aufzustellen, sondern auch kleine Straßenschäden zu reparieren. Im Lager in Bohnsdorf steht bereits Kaltasphalt zur Behandlung von Frostaufbrüchen bereit.

Dezember

Jetzt wird das Umfeld der Fußgängerbrücke in Altglienicke in Ordnung gebracht. Auch hier gab es Bauschäden und Beschädigungen durch Vandalismus. Steine werden neu verlegt und das Geländer wieder ordnungsgemäß befestigt.

In Adlershof geht noch einmal der Richtkranz hoch. EMIL, ein Laborgebäude, das den Elektronenspeicherring Bessy II ergänzen soll, ist im Rohbau fertig. Ab 2015 sollen Wissenschaftler hier an neuen Materialien für Solaranlagen forschen.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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