Polizei musste Störer aus dem BVV-Saal tragen

Die Protestierer wurden vorläufig festgenommen und wegen Hausfriedensbruchs angezeigt. | Foto: Ralf Drescher
  • Die Protestierer wurden vorläufig festgenommen und wegen Hausfriedensbruchs angezeigt.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Plänterwald. Am vergangenen Donnerstag trafen sich die Bezirksverordneten zu ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause. Die Tagung im Treptower Rathaus fand unter Polizeischutz statt.

Nach Störungen und Übergriffen im Jugendhilfeausschuss (die Berliner Woche berichtete) hatte der BVV-Vorsteher Siegfried Stock (SPD) die Beamten angefordert. Im Ratssaal und vor dem Rathaus waren Polizisten postiert, zugleich unterstützte ein privater Wachschutz die Sicherheitskräfte.Trotzdem waren zwei Störer in den Sitzungssaal gelangt. Vermutlich hatten sich zwei junge Männer hinter dem Publikum in Maleroveralls geworfen. Mit einem Transparent und lautstarken Erklärungen protestierten sie kurz gegen Einsparungen im Jugendbereich. Dann wurden sie von Beamten aus dem Saal getragen. Der BVV-Vorsteher hat inzwischen Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstattet. Die Protestierer sollen bereits polizeibekannt sein, unter anderem wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Weitere Störungen gab es dann nicht. So konnten Bürger und Bezirksverordnete ihre Fragen ans Bezirksamt loswerden. Christiane Geißler, eine regelmäßige Nutzerin des Jugendclubs ABC-Rocks, wollte wissen, warum der Bezirk keine fachübergreifende Nutzung der auf der Schließungsliste stehenden Jugendeinrichtung geprüft hat. Dazu Jugendstadtrat Gernot Klemm (Linke): "Wir haben das geprüft. Der Bezirk ist aber aus Kostengründen gezwungen, sich von Immobilien zu trennen. Bereits im vorigen Jahr hat der Bezirk 90 potenzielle Betreiber angeschrieben, keiner von denen hat Interesse an der Jugendeinrichtung gehabt."

Der Bezirksverordnete Lars Düsterhöfft (SPD) fragte an, ob im Landschaftspark Johannisthal Schattenspender für spielende Kinder angepflanzt werden könnten. Dazu Rainer Hölmer (SPD), zuständig für Stadtentwicklung: "Wir hatten gehofft, dass die Bäume dort schneller sprießen. Wir haben uns inzwischen aber mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt verhandelt. Die stellt uns 20 000 Euro zur Verfügung, davon bauen wir unter anderem eine Pergola als Schattenspender."

Gegen 19 Uhr stand dann die Drucksache 0258 auf der Tagesordnung, die Konsolidierung und Neustrukturierung der Jugendeinrichtungen behandelt. Darin ist die Schließung des Klubs "ABC" festgeschrieben, weitere Angebote für Jugendliche werden verlagert. Nach kontroverser Debatte wurde die Drucksache bei drei Gegenstimmen und zwölf Enthaltungen mit großer Mehrheit beschlossen. Die nächste Sitzung der Bezirksverordneten ist am 27. September. Besucher sind dann wieder ab 16.30 Uhr im Treptower Rathaus willkommen.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 192× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 964× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 622× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.115× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.002× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.