Lageso verzichtet auf Beschlagnahme von Sporthallen
In der Bezirksverordnetensitzung am 18. Dezember hatte Bürgermeister Oliver Igel (SPD) einen Anruf vom zuständigen Staatssekretär des Sozialsenats bekommen. Der hatte mitgeteilt, dass die Sporthalle Merlitzstraße beschlagnahmt und noch vor Weihnachten mit Flüchtlingen belegt werden sollte. Igel hatte diese Information sofort an die Bezirksverordneten weitergegeben.
"Wir haben dann gleich am nächsten Tag reagiert, um das noch zu verhindern. Die Halle in der Merlitzstraße ist unsere größte und am besten ausgelastete Halle, hier haben zehn Vereine ihre sportliche Heimat, und von Montag 8 Uhr bis Sonntag 22 Uhr ist die Halle fast immer komplett belegt", berichtet der für Sport zuständige Stadtrat Michael Vogel (CDU). Vogel hatte gleich am Morgen, nachdem die Pläne öffentlich geworden waren, mit Sozialstaatssekretär Dirk Gerstle telefoniert. Rund zwei Stunden später gab es einen Ortstermin mit Vertretern des Lageso. "Dort konnten wir belegen, dass in den nächsten Tagen mehrere überregionale Wettkämpfe in der Halle geplant waren. Außerdem wird die Halle auch für den Schulsport der Anna-Seghers-Schule genutzt. Das Lageso hat dann eingelenkt und auf die Beschlagnahme der Halle verzichtet", freut sich Stadtrat Vogel.
Weil der Bezirk sich der Unterbringung von Flüchtlingen nicht entgegenstellen möchte, wurden weitere Sporthallen im Bezirk geprüft, darunter die Halle der Boxsportler von Stahl Schöneweide. Auch diese erwies sich als ungeeignet. Schulsporthallen wurden in die Prüfung nicht einbezogen, weil die Unterbringung von Flüchtlingen den Schulsport für Wochen oder Monate unmöglich machen würde.
Andere Bezirke hatten nicht so viel Glück. Eine Sporthalle der Technischen Universität in Charlottenburg und eine Halle der Freien Universität in Dahlem wurden beschlagnahmt und bereits mit Flüchtlingen belegt. Der Hochschulsport ist bis zum Semesterende im Februar dort abgesagt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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