Zum Union-Spiel in Braunschweig kamen auch 32 Behinderte
Oberschöneweide. Fußball-Zweitligist Union musste mit 1:3 bei Eintracht Braunschweig im Aufstiegskampf eine bittere Niederlage hinnehmen. Für 32 Fans mit Handicap war es dennoch ein unvergessliches Erlebnis.
Der Tross, zu dem 17 Rollstuhlfahrer sowie Menschen mit Sehschwäche und geistiger Behinderung gehörten, reiste mit einem Doppelstockbus und sechs Kleinbussen an. Die Firma der Reha-Tech aus Müllrose hatte neben den Transportern auch kostenlos Fahrer zur Verfügung gestellt, damit auch nicht umsetzbare Rollstuhlfahrer dabei sein konnten.
Die Auswärtsfahrt der Behinderten, die von rund 50 Betreuern begleitet wurden, sollte an Janine Jänicke erinnern. Die Behindertenbeauftragte Unions war im Sommer 2016 bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. Das Geld für die Fahrt kam auf Initiative des Fanclubs „Bürgerbräu Haie“ zusammen. Clubmitglied Sascha Koschitzke lief im Herbst in 14 Tagen fast 550 Kilometer zum Auswärtsspiel der Eisernen nach Nürnberg. Während und nach seiner Wanderung spendeten Fans und Sponsoren rund 16 000 Euro.
Vor der Abfahrt am Stadion An der Alten Försterei schrieb der frühere Union-Kapitän Torsten Mattuschka Autogramme. Unions Hauptsponsor Harry Layenberger begrüßte die Reisegruppe in Braunschweig persönlich.
Im Stadion von Braunschweig hielten die Rollstuhlfahrer zu Spielbeginn ein Transparent in die Höhe, das Union-Fans für sie angefertigt hatten. Auf ihm stand: „Auf geht's. Auch im Rolli stehen wir hinter Euch!“ Das einmalige Erlebnis wurde damit abgerundet, dass mehrere Union-Spieler nach dem Abpfiff ihre Trikots an Rollstuhlfahrer verschenkten und alle Teilnehmer erhielten zur Erinnerung einen Schal und eine Jacke.
Erst gegen 3 Uhr morgens war die Reisegruppe wieder in Berlin. Die Strapazen der ehrenamtlichen Vorbereitung waren vor allem für den Fanclub „Bürgerbräu Haie“ groß. Doch angesichts der Begeisterung der Behinderten war herauszuhören, dass die Fans in der kommenden Saison noch einmal so ein großes Ding in die Wege leiten wollen. Matthias Koch
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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