Reparatur erstmal nur provisorisch
Marode Uferbefestigung muss neu geplant werden
Der Schaden am Ufer der Schlossinsel (die Berliner Woche berichtete) wird erst einmal nur provisorisch repariert.
Der Köpenicker Abgeordnete Stefan Förster (FDP) hatte in dieser Angelegenheit bei der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr in Klimaschutz nachgefragt. Dabei kam heraus, warum für die Instandsetzung das Land Berlin und nicht das Wasser- und Schifffahrtsamt als Eigentümer verantwortlich ist. Der Vorgänger der Wasserbehörde des Bundes, das Wasserstraßen-Hauptamt, hatte 1963 dem Rat des Stadtbezirks Köpenick die Genehmigung erteilt, die Uferbefestigung zu bauen. Dabei wurde die Unterhaltspflicht durch den Bezirk festgelegt. In diese Pflicht ist inzwischen die zuständige Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz eingetreten.
Nach Aussage von Staatssekretär Stefan Tidow wurde der Uferschaden in diesem Jahr bei einer Bauwerkskontrolle festgestellt, außerdem erfolgte im Juli eine Schadensmeldung durch die Verwaltung von Schloss Köpenick.
Inzwischen ist der Schaden nach Aussage des Staatssekretärs vermessen worden. Vorerst soll die Schadstelle mit großen Wasserbausteinen provisorisch gesichert werden. „Danach muss mit Hilfe eines Ingenieursbüros die gesamte Ufereinfassung neu geplant werden, da diese augenscheinlich die Nutzungsdauer erreicht hat. Hierbei müssen Belange des Denkmalschutzes, des Städtebaus, der Wasserwirtschaft und der Schifffahrt berücksichtigt werden“, teilt Tidow mit. Die Planungs- und Bauzeit wird nach seiner Aussage mehrere Jahre in Anspruch nehmen, die personellen Kapazitäten der Verwaltung seien durch andere vordringliche Maßnahmen derzeit gebunden. Selbst die provisorische Sicherung muss nach seinen Angaben extern vergeben werden, da das Land Berlin weder über Mitarbeiter, noch die nötige Technik verfügt. „Hier rächt sich der Sparhammer der letzten Jahre, als Berlin derartige Fachkräfte abgebaut hat. Wir sollten überlegen, ob die Senatsverwaltung nicht wieder eine Abteilung zum Unterhalt von Ufern aufbauen sollte. Schloss Köpenick ist ein Baudenkmal, eine jahrelang nur provisorisch gesicherte Schadstelle vermittelt keinen guten Eindruck von unserer Stadt“, ärgert sich Stefan Förster, der auch dem bezirklichen Denkmalrat vorsteht.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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