Pflegedienst wurde Familienfreundliches Unternehmen
"MOBImed versteht sich als attraktiver Arbeitgeber durch eine besondere Beachtung der körperlichen und physischen Belastungen in der ambulanten Pflege ..." heißt es in der Jurybegründung. Die Firma war 2006 von Elvira Enke-Schmidt (60), der Mutter der Geschäftsführerin, gegründet worden. Beide Frauen arbeiten mit, dazu kommen 19 Angestellte, darunter 18 Frauen. Die betreuen derzeit 75 Pflegebedürftige, die teilweise mehrmals am Tag aufgesucht werden müssen.
Die Mitarbeiter der kleinen Firma haben selbst insgesamt fünf Kleinkinder und acht Kinder im Schulalter. "Eltern, die von Kitazeiten abhängig sind, werden bei der Urlaubsplanung berücksichtigt", erzählt Geschäftsführerin Janine Härtwig. Eine neue Idee wird erstmals in diesem Jahr realisiert. Weil ja kein Arbeitnehmer so viel Urlaub bekommt, wie Schulkinder Ferien haben, bezahlt die Firma eine Ferienlagerfahrt. Immerhin fünf Mitarbeiterkinder nutzen das Angebot.
Der Dienst der Mitarbeiter ist auch deshalb anspruchsvoll, weil Pflege an 365 Tagen im Jahr durchgeführt werden muss, und das rund um die Uhr. Betriebsferien wie in anderen Firmen sind so nicht möglich. "Wir sitzen aber alle in einem Boot und unsere Mitarbeiter sind für mich keine Angestellten, sondern Kollegen", findet Seniorchefin Enke-Schmidt.
Der Preis für das familienfreundliche Unternehmen wird jedes Jahr an zwei Firmen vergeben. Während MOBImed in der Kategorie bis 20 Mitarbeiter prämiert wurde, erhielt das Adlershofer Druckunternehmen Polyprint den Preis in der Kategorie über 20 Beschäftigte. Die GmbH mit 27 Mitarbeitern sorgt durch Gleitzeitkonten, Teilzeit und mit den Mitarbeitern abgestimmte Arbeitszeitmodelle für gutes Betriebsklima. Bei zeitweiliger Schließung der Kita können Kinder ins Unternehmen mitgebracht werden und zur Geburt gibt es ein Begrüßungsgeschenk.
Die Auszeichnung gibt es seit 2005. Seitdem haben sich 45 Firmen an der jährlichen Ausschreibung beteiligt. Traurig, dass für die Preisvergabe 2014 nur fünf Firmen aus dem mittelständischen Bereich ihre Bewerbungsunterlagen eingereicht haben. "Großunternehmen nehmen schon seit Jahren nicht teil, obwohl wir inzwischen sogar die Wirtschaftsförderung mit im Boot haben", erzählt Gleichstellungsbeauftragte Anke Armbrust vom Bezirksamt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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