Erinnerung an Innungsgeschichte: Konditormeisterin Siegrid Krüger spendete Dokumente
Die Bäcker-Innung zu Köpenick gab es seit 1614. Einige der Dokumente liegen nun im Museum Köpenick.
Abgegeben wurden sie von Siegrid Krüger. Die Konditormeisterin lebt seit Jahren nicht mehr in Berlin: „Ich löse aber gerade die Wohnung meiner Eltern auf. Und die hatten bis 1999 in der Seelenbinderstraße 53 die Bäckerei Krüger. Mein Vater war viele Jahre Kassenwart der Innung. Die Dokumente wurden ihm im Laufe der Zeit von Innungskollegen übergeben, die selbst in den Ruhestand gegangen sind“, berichtet Siegrid Krüger.
Übergeben wurden nun Bücher, einige Kladden und Fotos. Darunter eine gedruckte Geschichte der Bäcker-Innung zu Cöpenick 1614-1914 und das Innungsverzeichnis, in dass sich alle örtlichen Bäcker bei der Geschäftseröffnung eintragen mussten. Beim Blättern fällt ein bekannter Name auf: Unter Nummer 328 steht Richard Jaenichen, der 1932 die noch heute von seinen Enkeln geführte Bäckerei in der Mahlsdorfer Straße eröffnet hatte.
Die Dokumente von rund 300 Jahren eigenständiger Köpenicker Innungsgeschichte liegen nun im Museum am Alten Markt und werden dort aufgearbeitet. Die wertvollen Dokumente konnten dem Bezirk übergeben werden, weil Siegrid Krüger über das Internet Kontakt zum Heimatverein Köpenick geknüpft hatte. Ein "Verhökern" im Internet kam für sie nicht in Frage. "Die Dokumente gehören zur Handwerksgeschichte von Köpenick, sie müssen weiter öffentlich zugänglich sein", sagte Siegrid Krüger.
Wenige Jahre nach dem 300. Innungsjubiläum wurde Groß-Berlin gegründet. Köpenick war ab 1920 nur noch ein Bezirk, und die örtliche Innung ging in der Gesamtberliner Innung der Reichshauptstadt auf.
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