Kommt die Badebuslinie?
Reinickendorf hofft auf ÖPNV-Verbindung zum Strandbad Tegelsee
Im Strandbad Tegelsee geht der Betrieb unter neuer Verantwortung in die zweite Sommersaison. 2021 hatte es rund 20 000 Badegäste, rund die Hälfte war unter 16 Jahren und musste keinen Eintritt bezahlen.
Das Interesse am Strandbad und den Veranstaltungen hätte 2021durchaus noch größer sein können, räumt der Betreiber, die Strandbad Tegelsee gGmbH ein. Das Wiedereröffnungsjahr des Strandbades hätte aber sicher höhere Besucherzahlen gehabt, wenn es eine Busverbindung gegeben hätte, lautet eine Erklärung.
Inzwischen gibt es aber eine positive Entwicklung. In der BVV-Sitzung am 11. Mai berichtete Baustadträtin Korinna Stephan (B’90/Grünen), dass ein Busbetrieb noch in diesem Sommer installiert werden soll. Dies sei das Ergebnis eines Gesprächs, das am gleichen Tag mit allen für dieses Thema wichtigen Institutionen stattgefunden habe.
Einen endgültigen Erfolg wollte die Baustadträtin noch nicht verkünden. Deshalb drückte sie sich vorsichtig aus. Sie betonte aber, dass es einen Willen zur Einigung gebe.
In den zurückliegenden Monaten hatten Senat, BVG, Berliner Forsten und das Bezirksamt Reinickendorf um die Buslinie miteinander gerungen. Die Verkehrsbetriebe hielten die Linie nicht für lukrativ, sahen auch Probleme bei der Strecke, weil sie teilweise über einen Waldweg führt, der den Berliner Forsten gehört. Zudem befürchtete die BVG, dass wild parkende Autos einen Bustransfer erschweren würden. Die Senatsverkehrsverwaltung machte sich im vergangenen Sommer die Argumente der BVG zu eigen. Hier hat es aber ein Umdenken gegeben und laut der Baustadträtin sei der Auftrag für das Einrichten der Buslinie zum Strandbad erteilt worden.
Mitspielen muss außerdem das Reinickendorfer Ordnungsamt, damit Falschparker schnell sanktioniert und gegebenfalls ein Abschleppen veranlasst werden kann. Ordnungsstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU) hat den Einsatz ihres Außendienstes im Rahmen der Möglichkeiten zugesichert. Die Einschränkung ist der angespannten Personalsituation geschuldet.
Eine Entscheidung müsse jetzt schnell fallen, sagte Korinna Stephan und nannte als Frist Ende Mai. Nur dann könnte der Betrieb der Linie mit Beginn der Sommerferien im Juli starten. Das Angebot soll zunächst nur diesen Sommer gelten, um zu sehen, wie es angenommen wird.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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