Stadtnatur soll erhalten bleiben
Bündnis kritisiert Baupläne für Postscheckareal

Grün soll es bleiben auf dem Postscheckareal, fordert das "Bündnis Stadtnatur".  | Foto: Foto: Bündnis
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Das „Bündnis Stadtnatur in Kreuzberg 61“ kritisiert die Baupläne für das ehemalige Postscheckareal am Halleschen Ufer. Die Nachverdichtung schädige ökologische Habitate und sei mit den Klimazielen nicht vereinbar, heißt es.

Das Bündnis mahnt den Erhalt der Stadtnatur und eine weniger starke Verdichtung des ehemaligen Postscheckareals an. Denn das geplante Bauvorhaben zerstöre dauerhaft ökologische Habitate. „Heimische Singvögel, Kleinsäuger und Insekten haben keine Ausweichmöglichkeiten“, teilt das Bündnis mit. „Und für Ersatzpflanzungen fehlen die Flächen, da im Bezirk bereits zu viel Grün ersatzlos zerstört und überbaut wurde.“

Konkret fordert das Bündnis den sofortigen Stopp aller Rodungen von Strauchgehölzen und Bäumen auf dem Grundstück sowie entlang der Grundstücksgrenze zur Clara-Grunwald-Grundschule, eine „qualifizierte ökologisch-ornithologische Nachbegutachtung“ sämtlicher Grünflächen auf dem Baugrundstück sowie eine Überarbeitung des Umweltprüfberichtes und des Bauplans. Letzterer sollte so verändert werden, dass Bäume und Sträucher erhalten bleiben. Den Umweltprüfbericht kritisiert das Bündnis als „unzureichend“ und in Zeiten von Klimanotstand und Klimakrise als nicht mehr aktuell, da er auf einem ökologisch-ornithologischen Gutachten aus dem Jahr 2015 basiere. Biotope und Tierarten würden entweder nicht erwähnt oder unzureichend klassifiziert, so der Vorwurf. Das Bündnis hatte deshalb bis September insgesamt drei Stellungnahmen beim Stadtplanungsamt eingereicht, die eine Nachbegutachtung des gesamten Areals einfordern.

Wie berichtet, sollen auf dem früheren Postscheckareal rund 320 Wohnungen gebaut werden. Einen Teil errichtet die Degewo, die anderen entstehen unter der Ägide der Art-Invest Real Estate. Die plant dazu noch Gewerbe- und Büroflächen, einen Supermarkt und Gastronomie. Baubeginn soll 2021 sein. Die Bezirksverordneten hatten im August 2019 grünes Licht für das umstrittene Bauprojekt gegeben.

Das „Bündnis Stadtnatur in Kreuzberg 61“ hat sich im Frühjahr 2020 aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen und ökologischen Initiativen gegründet. Es arbeitet unter anderem mit in der Kampagne „Natur statt Asphalt – Entsiegelt Berlin“.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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