Lenau, Lego, Logo: Grundschule gewinnt ersten Preis bei Schülerwettbewerb

So jubeln Sieger. Die Klasse 4a der Lenau-Grundschule feiert ihren Erfolg beim Schülerwettbewerb. | Foto: Thomas Frey
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  • So jubeln Sieger. Die Klasse 4a der Lenau-Grundschule feiert ihren Erfolg beim Schülerwettbewerb.
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Der Unterricht in der Klasse 4a der Lenau-Grundschule an der Nostitzstraße nahm am 16. Februar einen etwas anderen Verlauf als normalerweise.

Um 8.30 Uhr tauchte dort Hans-Georg Lambertz auf, Leiter des Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung. Er eröffnete der Klasse, dass sie bei diesem Contest einen der ersten Preise gewonnen hat. Jedes Kind erhielt eine Urkunde. Außerdem dürfen alle im Mai für eine Woche nach Bonn fahren.

Der Wettbewerbsbeitrag der Lenau-Schüler war eine Nachrichtensendung im Stil des ZDF Kids-News-Formats "Logo" mit Themen, die in ihrem Schulumfeld gerade besonders aktuell sind. Die Aufgabe löste die 4a nach Ansicht der Jury sehr anschaulich und vor allem phantasievoll. Besonders begeistert habe, wie sie ein eigentlich komplexes Problem mit einfachen Mitteln nachvollziehbar beschrieben habe, ließen Hans-Georg Lambertz und seine Mitarbeiterinnen durchblicken. Etwa die Gentrifizierung, also Mietsteigerungen und Verdrängung von Mietern oder Geschäftsleuten, mit der auch im Kiez um die Lenau-Schule viele Menschen konfrontiert sind. Dargestellt wurde das am Beispiel des Berliner Büchertischs, der im vergangenen Jahr seine Räume am Mehringdamm aufgeben musste.

Gentrifizierung mit Legosteinen

Was dort passierte, ließen sich die Neun- und Zehnjährigen nicht nur von den Betroffenen erklären, sondern verdeutlichten es in ihrem Beitrag außerdem in einer Animation mit Hilfe von Legosteinen. Ein Haus wird saniert, weshalb es mit neuen bunten Legoteilen ausgestattet wird. Dadurch wird es teurer. Wer dort wohnt oder arbeitet, kann das oft nicht mehr bezahlen und muss ausziehen. Das verstehen auch Kinder in dieser Altersgruppe. Lenau, Lego, Logo sozusagen.

Ähnlich dargestellt haben das die jungen Filmemacher bei einem weiteres Thema in ihrer Nachrichtensendung, der Aufnahme von Flüchtlingskindern. Ihr Weg wurde ebenfalls anhand von Figuren nachgezeichnet. Nach der Ankunft in Deutschland, wofür eine große schwarz-rot-goldenen Fahne stand, kommen sie zunächst in eine Willkommensklasse. Schon dort gibt es Kontakt zu anderen Mitschülern. Das gilt erst recht, wenn sie in eine reguläre Klasse wechseln. Dort vermischen sich dann die Figuren. Schnell lässt sich nicht mehr unterscheiden, wer ist hier neu und wer schon lange dabei.

Ganz ohne Lego-Hilfe kam schließlich der dritte Beitrag aus. In dem ging es um den Akrobatik-Kurs im Wasserturm an der Kopischstraße, den die Kinder der 4a regelmäßig besuchen. Was sie dort machen und lernen, ließ sich auch in bewegten Bildern gut zeigen.

Auswahl, Themenmix, Umsetzung: alles große Klasse, lobte Hans-Georg Lambertz. Auch das Mitglied der Logo-Redaktion in der Jury sei begeistert gewesen. Von so viel Kreativität könnten sich sogar seine Leute manchmal noch eine Scheibe abschneiden.

Dass sich die 4a an dem Wettbewerb beteiligte, ist ihrem Klassenlehrer Cihan Mutlu zu verdanken. "Ich habe die Ausschreibung gelesen und gedacht, da könnten wir doch mitmachen." Seine Schüler musste er dazu nicht überreden. Gemeinsam sei dann der Inhalt überlegt und die verschiedenen Aufgaben verteilt worden. Wobei sich die Teilnehmer nicht ganz einig waren, wie lange die Recherche und der Dreh gedauert hat. Von einer Woche bis über einem Monat reichten dabei die Zeitangaben.

Es habe auf jeden Fall großen Spaß gemacht, fanden auch Djamila und Nada (beide 9). Bedauert wurde aber nicht nur von ihnen, "dass manche von uns nur kurz zu sehen sind." Denn natürlich existierte weitaus mehr Material, als die gut vier Minuten der Endfassung.

Nach der Abgabe ihres Werks hätten die Schüler auf einen Erfolg gehofft, erzählt Cihan Mutlu. Dass es den wirklich gab, wusste er schon einige Tage vor ihnen, als Hans-Georg Lambertz seinen Besuch ankündigte. Er verriet aber nichts. Denn es sollte eine Überraschung werden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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