Gefahr in der Grünanlage
Kind verletzte sich an HIV-Spritze

Rund um den Moritzplatz hat sich schon länger ein weiterer Drogen-Hotspot entwickelt. | Foto: Thomas Frey
  • Rund um den Moritzplatz hat sich schon länger ein weiterer Drogen-Hotspot entwickelt.
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Ein fünfjähriger Junge kam am 3. September auf einer Grünfläche an der Stallschreiberstraße mit einer durch das HI-Virus infizierten Drogenspritze in Berührung und hat sich dabei verletzt.

Ob er sich auch angesteckt hat, darüber gibt es erst in etwa sechs Wochen Klarheit. Experten verneinen das zwar eher, aber es bleibt zunächst die Ungewissheit und Sorge.

Abgesehen von dieser besonderen Gefahr ist das Problem groß genug. Auch weil es nicht das erste Mal ist, dass Kinder mit Drogen oder den Hinterlassenschaften ihrer Konsumenten in Berührung kommen. Die Gefahr bestand bis vor kurzem vor allem im Görlitzer Park. Seit dort zeitweise rigider gegen Dealer vorgegangen wurde, haben sich Teile der Szene verlagert. Wobei Suchtkranke schon zuvor auch in anderen Gebieten anzutreffen waren. Zum Beispiel am Moritzplatz, wo schon seit einiger Zeit eine starke Zunahme registriert wird. Das gilt auch für seine angrenzenden Bereiche, etwa die Stallschreiberstraße. Drogenbesteck findet sich dort auch in nicht öffentlichen Anlagen. Der kleine Junge fand die Spritze auf einem Gelände, das der Wohnungsbaugesellschaft WBM gehört. Die überlegt jetzt, die Anlage einzuzäunen.

Unabhängig von diesem Ort sieht der CDU-Abgeordnete Kurt Wansner das "mehrheitlich von den Grünen geführte Bezirksamt von Friedrichshain-Kreuzberg" für den tragischen Vorfall mit verantwortlich. Er forderte sicherzustellen, dass die Grünanlagen frei von Drogenutensilien sind. Wenn nötig, soll das Grünflächenamt solche Flächen auch mehrfach am Tag bestreifen und reinigen.

"Das Problem des Drogenhandels und -konsums betrifft leider eine Vielzahl unserer Spielplätze", heißt es beim Bezirk. In der Regel wüssten die beauftragten Reinigungsunternehmen ziemlich genau Bescheid, wo sie noch genauer hinschauen müssten. Aufgrund der knappen Ressourcen könnten die Spielplätze aber aktuell nur einmal wöchentlich grundgereinigt werden. Das Leeren der Mülleimer finde drei Mal pro Woche statt. Um Gefahren nahezu auszuschließen, müssten die Plätze einschließlich der Spielgeräte täglich in den frühen Morgenstunden abgesucht und durchgekämmt werden, erklärt auch das Bezirksamt. Das sei aber derzeit durch das Budget in diesem Bereich nicht gedeckt.

Extreme Verschmutzung oder gefährliche Hinterlassenschaften können bevorzugt beim Grünflächenamt gemeldet werden, tiefgruen@ba-fk.berlin.de.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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