Wieder in Bezirksbesitz
Ehemalige Rosegger-Schule zurückgeholt

Kulturstandort statt Schulstandort: die Rosegger-Schule.  | Foto: Thomas Frey
  • Kulturstandort statt Schulstandort: die Rosegger-Schule. 
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Die Immobilie Bergmannstraße 28/29 befindet sich jetzt wieder im Fachvermögen des Bezirks.

Bei dieser Adresse handelt es sich um die ehemalige Rosegger-Grundschule. Sie war 2013 per Erbbaurechtsvertrag an die private Global Music Academy übergeben worden. Der Betreiber wollte dort eine internationale Musikhochschule etablieren. „Leider konnten die Pläne – aus wirtschaftlichen Gründen – nicht verwirklicht werden“, hieß es in einer Mitteilung des Bezirksamtes. Außerdem ist das Gebäude sanierungsbedürftig. Und wegen fehlendem Brandschutz waren die oberen Etagen nicht nutzbar.

Bespielt wurden allerdings die Räume im Erdgeschoss. Zum Beispiel vom Konservatorium für türkische Musik. Sie und weitere Anbieter können auch künftig im Gebäude bleiben. Der Bezirk kassiert statt bisher einen Erbbauzins jetzt Mieteinnahmen.

Der Erbbaukontrakt wurde nicht durch einen sogenannten Heimfall, also die Rückgabe etwa aufgrund einer Insolvenz beendet. Vielmehr passierte das nach Verhandlungen per Auflösungsvertrag. Verantwortlich für das Haus ist weiter das Amt für Weiterbildung und Kultur. Das auch mit Blick auf seine favorisierte Zukunft.

Geht es nach Kulturstadträtin Clara Herrmann (Bündnis90/Grüne) soll dort unter anderem eine Dependance der Musikschule einziehen. Dort stehen jedes Jahr rund 800 Schülerinnen und Schüler auf der Warteliste. Zusätzlich warten rund 1000 Kinder auf einen Platz im Bereich der Elementaren Musikpädagogik. Insgesamt gebe es im Kreuzberger Südwesten keinerlei Angebote bezirklicher Kultur- und Weiterbildungseinrichtungen.

Den Standort in dieser Richtung weiterzuentwickeln, stößt in der Bezirkspolitik nicht auf große Gegenwehr. Er wolle allerdings, dass verschiedene Bedarfe öffentlicher Daseinsvorsorge ermittelt und ebenfalls auf eine mögliche Nutzung in diesem Gebäude überprüft werden, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Sebastian Forck. Wahrscheinlich wird es kein Problem sein, die Räume mit kommunalen Angeboten zu füllen. Private Interessenten sollten nur Platz finden, wenn der, wider Erwarten, noch vorhanden wäre, meint Forck. Klar wird bei diesen Plänen außerdem: Ein Reaktivieren als Schulstandort wird es wohl nicht geben. Obwohl das zum Beispiel von Eltern oder Elternvertreter immer wieder gefordert wird.

Aber egal was konkret passiert, davor muss es erst einmal eine Sanierung geben. Und dafür das nötige Geld. Hier ist Clara Herrmann vor allem in ihrer Funktion als Finanzstadträtin gefragt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 120× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 910× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 580× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.078× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.967× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.